Kultur

Junge Talente aus Lörrach und Weil entdecken im City Connect Orchestra ihre Leidenschaft für Musik

Bei der Nacht der Klänge ist am 6. Dezember im Burghof ein großer Klangkörper zu erleben: Das City Connect Orchestra (CCO) ist das sinfonische Aushängeschild der Musikschulen Lörrach und Weil am Rhein.  

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Das CCO besteht aus Jungmusikern im Alter von zwölf bis 18 Jahren.  | Foto: Barbara Ruda
Das CCO besteht aus Jungmusikern im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Foto: Barbara Ruda

Die 30 jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten unter dem Dirigat der Weiler Musikschulleiterin Ariane Mathäus bereiten sich derzeit intensiv auf die Nacht der Klänge vor. "Die Orchesterfahrt in den Herbstferien hat dafür einen enormen Motivationsschub gebracht", berichtet die Dirigentin. Sie führte in die Musikstadt Sondershausen, wo sich mitten im Residenzschloss die Landesakademie Thüringen befindet, an der Ariane Mathäus selbst schon Violinen-Meisterkurse gab.

An Deutschlands ältestem Konservatorium (gegründet 1883), wirkten bekannte Musiker wie Franz Liszt oder Max Bruch, deren historische Instrumente angespielt werden durften. Ausflüge ins Bachhaus Eisenach und zur Barbarossa-Höhle rundeten die, auch mit einem Abschlusskonzert verbundene, Orchesterfreizeit ab.

2018 wurde das City Connect Orchestra ins Leben gerufen

Zwei solcher, von den Eltern und den beiden Fördervereinen finanzierten Fahrten, unternimmt das CCO pro Jahr, die erste hatte 2025 an den Bodensee geführt. Denn für das Zusammenwachsen eines Orchesters seien gemeinsame Erlebnisse wichtig, sagt Mathäus. Im Orchester hätten sich bereits Freundschaften, auch über die Musikschulgrenzen hinweg, entwickelt. Auch einige externe Talente, die nicht in Lörrach oder Weil unterrichtet werden, gehören zum CCO. Ansonsten verteilen sich die Mitglieder hälftig auf die beiden Musikschulen. Während in Jugendorchestern zahlenmäßig oft die Mädchen den Ton angeben, halten sich im CCO beide Geschlechter die Waage.

2018 ins Leben gerufen, kam die gerade erste Früchte tragende Orchesterarbeit in der Pandemie wieder nahezu zum Erliegen. In den Wiederaufbau hätten die Verantwortlichen beider Musikschulen anschließend "sehr viel Herzblut gesteckt", erzählt Mathäus. Ihr als Dirigentin, die den Taktstock vor zweieinhalb Jahren von Orchestergründer Walter Kösters übernahm, ihrem Weiler Kollegen Eckhard Lenzing, der die Blasinstrumente betreut, und dem im Hintergrund koordinierenden stellvertretenden Lörracher Musikschulleiter Alf Schulze war klar, wie unerlässlich das Orchesterspiel für die Weiterentwicklung junger Musiker ist.

"Erst im Zusammenspiel lässt sich Musik so richtig erleben", sagt Mathäus. Die Jugendlichen vergleichen sich in einem Orchester mit den Mitspielenden und erkennen, dass es ohne Fleiß und Übung nicht geht: "Es macht einfach Spaß, wenn man dann nach gemeinsamen Anstrengungen eine neue Qualitätsstufe erreicht."

Es gibt keine Aufnahmeprüfung, Hineinschnuppern ist jederzeit möglich

Das CCO bestehe aus Jungmusikern im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Eine Aufnahmeprüfung müsse niemand ablegen, Hineinschnuppern sei jederzeit möglich. Gemeinsam erkenne man dann schnell, ob das CCO die passende, für beide Seiten gewinnbringende Plattform ist – oder ob zunächst eines der Vorstufen-Ensembles in der jeweiligen Musikschule durchlaufen werden sollte, erzählt die Leiterin. Die Proben des CCO sind für die Jugendlichen kostenlos. Dazu trifft man sich jeden Montag jeweils ein halbes Jahr lang in der Luisenstraße in Lörrach und im Alten Rathaus in Weil.

Bei der 23. Nacht der Klänge stellt sich das CCO mit der Filmmusik zu "Star Wars" und dem "Marsch der Priester" aus Mozarts "Zauberflöte" vor. Das dritte Stück sei noch offen, so die Dirigentin, die das Repertoire sorgfältig auswählt und so zusammenstellt, dass besonders Ambitionierte auch Raum für Soli erhalten. Zum Repertoire gehören Filmmusiken – etwa aus "Herr der Ringe" oder "Harry Potter" – ebenso wie barocke Kanons oder eine anspruchsvolle Sinfonie von Mendelssohn-Bartholdy.

Als Musikschulleiterin selbst das Dirigat des CCO zu übernehmen, war für Mathäus selbstverständlich. Sie kenne dies aus ihrer eigenen Jugendzeit an der Musikschule Lahr nicht anders. Die Erlebnisse und Erfolge mit dem dortigen Musikschulorchester hätten sie geprägt – und vielleicht auch dazu beigetragen, dass sie eine Karriere als Konzertgeigerin, Dirigentin, Festival- und Musikschulleiterin eingeschlagen hat. Gut möglich, dass auch aus den Reihen des immer bekannter und spielstärker werdenden CCO spätere Musikprofis hervorgehen.

Schlagworte: Ariane Mathäus, Alf Schulze, Eckhard Lenzing
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