Fußball trifft Bildung
Jungs "kicken und lesen" beim Camp des SC Freiburg
Fußball und lesen – eine Verbindung, die nicht auf der Hand liegt. Wie viel Spaß sie aber am Lernen bringt, zeigte das zweite „Kicken und lesen“-Camp des SC Freiburg, an dem knapp 80 Jungen aus fünf lokalen Projekten teilnahmen.
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Fußball und lesen – eine Verbindung, die nicht unbedingt offensichtlich ist. Wie gut sich diese beiden Aktivitäten jedoch verbinden lassen und damit Spaß am Lernen bringen, zeigte das zweite "Kicken und lesen"-Camp des SC Freiburg, an dem knapp 80 Jungen aus fünf lokalen Projekten teilnahmen.
Am Wochenende fand deshalb das zweite "Kicken und lesen"-Camp beim Freiburger Sportclub statt, der seit Januar 2014 Kooperationspartner der Baden-Württemberg Stiftung ist. Direkt nach ihrer Ankunft auf dem Gelände der Freiburger Turnerschaft wurden die zehn- bis vierzehnjährigen Teilnehmer und Betreuer aus Bühl, Freudenstadt, Hüfingen, Konstanz und Singen mit einem T-Shirt, einem Namensschild und einer Trinkflasche ausgestattet – und mit dem wichtigsten Objekt des Wochenendcamps: ihrer Lesemappe. "Wir haben zum Beispiel einen Text von SC-Profi Julian Schuster, der sein Lieblingsbuch vorstellt, oder ein Interview mit Pascal Stenzel", berichtet Tobias Rauber, der gemeinsam mit den anderen Mitarbeitern der Abteilung für gesellschaftliches Engagement des Sportclubs das Camp organisiert hat. Ein Blick in die Mappe verrät: Es geht aber nicht nur um Fußball, sondern auch darum, Werte zu vermitteln. Fairplay, Toleranz, Respekt und Teamfähigkeit standen im Mittelpunkt der ersten Trainingseinheit, in der das Lesen spielerisch ins Dribbling integriert wurde.
Eines der mit bis zu 4000 Euro geförderten Projekte ist in diesem Jahr das der Aloys-Schreiber-Gemeinschaftsschule in Bühl. "Wir haben eine wöchentliche AG daraus gemacht", berichtet Matthias Gölles, der sich um die Projektbewerbung gekümmert hat. Gereizt hat den Sportlehrer die Idee, zwei nur scheinbar gegensätzliche Aspekte zusammenzubringen. "Die Verbindung aus Sport und Bildung liegt nicht direkt auf der Hand", so Gölles, "obwohl beides gut einhergeht, wie wir gesehen haben."
Denn dass das Projekt Früchte trägt, habe sich schon gezeigt: "Wir haben inzwischen eine kleine Bibliothek, in der Abenteuer- und Fußballbücher für die Jungs stehen", berichtet Gölles, "dabei hat sich herausgestellt, dass wir ein paar richtige Leseratten in der Gruppe haben." Bei ihrer Ankunft in Freiburg hätten sich einige der Jungen kaum von ihren Büchern losreißen können.
"Unsere Gruppe ist bunt gemischt", berichtet Gölles weiter. Von Klassenstufe fünf bis sieben sei alles dabei, auch Schüler mit Migrationshintergrund und Kinder mit geistiger Behinderung: "So haben wir das Konzept der Gemeinschaftsschule auch in der AG umgesetzt."
Zum Camp, so Gölles, haben sie bewusst nicht die besten Kicker mitgenommen, sondern die, die auch in den Leseeinheiten bei der Sache waren – und das konnte man auch zum Auftakt des Camps beobachten. Etwas besonderes ist das Wochenende aber nicht nur für die Jungen, die es kaum erwarten konnten, sich die Bälle zu schnappen und zum Abschluss am Sonntag eine Mini-Europameisterschaft austrugen. Auch die Organisatoren seitens des Sportclubs freuten sich über das Projekt: "Fußballcamps gibt es viele", berichtet Rauber, "hier geht es aber um mehr als nur den Fußball: Wir wollen Werte vermitteln und gleichzeitig für Bildung sorgen."
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