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"Man steht immer ein bisschen unter Beobachtung"

  • Fr, 19. Dezember 2014
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Emmendingens Oberbürgermeister Stefan Schlatterer über seine Arbeit und seine Jugendpolitik.

OB Stefan Schlatterer  | Foto: BZ
OB Stefan Schlatterer Foto: BZ

Bürgermeister sind wichtig. Aber was genau machen sie eigentlich den ganzen Tag? Diese, aber auch andere Fragen haben Argonita Ibrahimi und Natalie Bührer, beide Schülerinnen der Klasse 8 der Fritz-Boehle-Werkrealschule in Emmendingen, Stefan Schlatterer gestellt. Schlatterer ist seit 2004 Oberbürgermeister der großen Kreisstadt Emmendingen.

Zischup: Was ist der Unterschied zwischen Bürgermeister und Oberbürgermeister?
Schlatterer: Eigentlich gibt es keinen Unterschied zwischen einem Bürgermeister und einem Oberbürgermeister, aber wenn die Stadt mehr als 20 000 Einwohner hat, dann nennt man den Bürgermeister Oberbürgermeister.
Zischup: Wie wird man Oberbürgermeister?
Schlatterer: Man wird gewählt.
Zischup: Warum wollten Sie Oberbürgermeister werden?
Schlatterer: Weil man als Oberbürgermeister die Lebensumstände der Bevölkerung mitbestimmen kann.
Zischup: Was sind Ihre Aufgaben und Verpflichtungen als Emmendingens Oberbürgermeister?
Schlatterer: Es gibt grob gesagt drei Bereiche, denen ich mich widme. Der erste Bereich besteht daraus, dass ich die Stadtverwaltung Emmendingen leite. Der zweite wäre, dass ich der Vorsitzende des Stadtrates bin, und der dritte Bereich ist, dass ich der Repräsentant der Stadt Emmendingen bin. Am Wochenende bin ich deshalb häufig auf den Emmendinger Veranstaltungen.
Zischup: Kann man neben der Arbeit als Oberbürgermeister noch einer anderen Arbeit nachgehen?
Schlatterer: Nein, das darf ich auch nicht.
Zischup: Was haben Sie für eine Ausbildung?
Schlatterer: Ich habe hier auf dem Emmendinger Goethe-Gymnasium Abitur gemacht. Dann hab ich eine Ausbildung als Bankkaufmann gemacht und anschließend Jura studiert.
Zischup: Was haben Sie gearbeitet, bevor Sie Oberbürgermeister wurden?
Schlatterer: Ich habe, bevor ich Oberbürgermeister wurde, als Rechtsanwalt gearbeitet.
Zischup: Was für eine politische Stellung haben Sie?
Schlatterer: Eigentlich gar keine.
Zischup: Braucht man als Oberbürgermeister bestimmte Softskills?
Schlatterer: Man muss mit den Menschen umgehen können, und man muss offen sein und auf jeden Fall auch zuhören können.
Zischup: Was mögen Sie an Ihrem Job am meisten?
Schlatterer: Dass er unglaublich abwechslungsreich ist.
Zischup: Was mögen Sie nicht so an Ihrem Job?
Schlatterer: Dass er unglaublich zeitaufwändig ist, und man oft weg ist, auf Veranstaltungen oder so. Und dass man immer so ein bisschen unter Beobachtung steht.
Zischup: Bleibt Ihnen noch Freizeit übrig?
Schlatterer: Nein, normalerweise geht es bei uns im Rathaus gegen neun Uhr los. Davor gehe ich im Wald joggen.
Zischup: Was machen Sie in ihrer Freizeit?
Schlatterer: Joggen, und im Winter gehe ich manchmal Skifahren.
Zischup: Wieso hat Emmendingen kein Hallenbad?
Schlatterer: Weil wir nicht genügend Geld haben.
Zischup: Was tun Sie für uns Kinder?
Schlatterer: Wir machen viel für die Betreuung der kleinen Kinder. Noch ein großes Thema ist die Ganztagesschule.
Zischup: Was für Projekte stehen für die Jugendlichen an?
Schlatterer: Der Skaterpark soll erweitert werden.
Zischup: Über was genau reden Sie in der Jugendsprechstunde im Jugendzentrum?
Schlatterer: Ich rede über gar nichts, sondern ich gehe hin und höre den Jugendlichen zu.
Zischup: Was genau tun Sie für unsere Schule?
Schlatterer: Die Stadt Emmendingen investiert in die Schule. Außerdem kümmern wir uns um den Umbau und die Ganztagesbetreuung.
Zisch up: Was tun Sie für die armen Leute in Emmendingen?
Schlatterer: Es gibt den Tafelladen hier in Emmendingen, in dem Menschen mit wenig Geld Lebensmittel und was sie sonst noch zum Leben brauchen einkaufen können. Dann haben wir auch noch eine Stiftung, mit der wir Menschen in besonderen Notlagen helfen können. Die Sozialhilfe, die machen wir nicht, die macht das Landratsamt.
Zischup: Und was würden Sie arbeiten, wenn sie nicht Emmendingens Oberbürgermeister wären?
Schlatterer: Ich würde als Rechtsanwalt arbeiten.
Zischup: Herr Schlatterer, wir bedanken uns für das Gespräch.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 19. Dezember 2014: PDF-Version herunterladen

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