Ermittlungen

Mutmaßlicher Räuber durchbricht in Weil eine Polizeisperre – Festnahme in Frankreich

Spektakulärer Einsatz in Weil am Rhein: Ein Mann soll zwei Menschen ausgeraubt haben. Eine Polizeikontrolle kann ihn zunächst nicht stoppen.  

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Der Tatverdächtige wurde in Frankreich festgenommen (Symbolbild).  | Foto: Jonas Günther
Der Tatverdächtige wurde in Frankreich festgenommen (Symbolbild). Foto: Jonas Günther

Was am Sonntagnachmittag in Weil am Rhein passiert ist, klingt filmreif: Ein Mann raubt nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei im Parkhaus des Rheincenters einen 86-Jährigen aus. Er habe ihm eine Umhängetasche gestohlen. Der Senior ging hinterher, woraufhin der Verdächtige (37) ihm ins Gesicht schlug. Der Senior wurde dabei leicht verletzt. Die Beute ließ der Täter aber zurück, wohl weil ihn ein Zeuge aufgehalten hat. Dem Verdächtigen gelang aber die Flucht.

Eine halbe Stunde später ereignete sich eine weitere Tat: An der Hauptstraße, in der Nähe eines Bekleidungsgeschäfts, wurde ein 63-Jähriger angegriffen, ihm wurde eine hochwertige Tasche gestohlen. Der Mann wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Ermittler gehen davon aus, dass ein und derselbe Mann für die beiden Taten verantwortlich ist. Der Verdächtige flüchtete in einem dunklen Kleinwagen mit französischer Zulassung.

Festnahme in Frankreich

Die Polizei hat mit vielen Kräften nach dem Verdächtigen gesucht. Es gelang ihnen, das Auto auszumachen. Die Beamten richteten Kontrollstellen ein und waren damit offenbar auch an den richtigen Stellen präsent. Denn der Kleinwagen habe eine Kontrolle in der Nähe der Grenze durchbrochen, die Reifen seien beschädigt worden. Das legt nahe, dass eine Nagelkette oder ein ähnliches Mittel eingesetzt wurde. Dass bei Nagelsperren die Fahrzeuge zunächst noch weiterfahren, ist aus Sicherheitsgründen so gewollt. Weit kam der Mann nicht mehr – auf der französischen Seite flüchtete er weiter zu Fuß. Deutsche Polizeikräfte konnten ihn aber festhalten. Die sogenannte Nacheile regelt, dass im Grenzgebiet über Landesgrenzen hinweg Beamte Verdächtige verfolgen dürfen. Die Behörden streben nun eine Haft an.

BZ-Informationen zufolge befand sich die Kontrollstelle auf der Palmrainbrücke, dort sind Kräfte der Bundespolizei im Einsatz gewesen, diese hätten dann auch den Verdächtigen weiter in Frankreich verfolgt und schließlich gestoppt, um die Festnahme kümmerten sich die französischen Beamten – so ist es auch rechtlich vorgeschrieben.

Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen und sucht weitere Zeugen (Telefon: 07621/176-0) , die die beiden Taten und die Flucht beobachtet haben.

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