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Zischup-Kommentar

Die Landwirte wollen nicht mehr

  • Florian Maier und David Strittmatter, Klasse 8c, Werner-Kirchhofer-Realschule (Bad Säckingen)

  • Fr, 10. Juli 2020, 10:36 Uhr
    Schülertexte

Florian Maier und David Strittmatter aus der Klasse 8c der Werner-Kirchhofer-Realschule in Bad Säckingen schildern in ihrem Beitrag die Situation von vielen Landwirten.

Ein grünes Kreuz wird zum Mahnmal der Landwirte.   | Foto: Julian Stratenschulte (dpa)
Ein grünes Kreuz wird zum Mahnmal der Landwirte. Foto: Julian Stratenschulte (dpa)
Die Landwirte haben einige Probleme und Sorgen wegen der neuen Dünge- und Pflanzenschutzverordnung. Deswegen machen sie stille Proteste, wie zum Beispiel Mahnfeuer oder das Grüne Kreuz. Mit diesen Demonstrationen und Protesten wollen sie mehr Respekt oder auch mehr Geld für Produkte wie Milch. Ebenso sorgen sich die Bauern auch um die Grundversorgung der Menschen, da die Lebensmittel von weit weg viel länger brauchen, als wenn die Waren aus der Region kommen. Die Waren von anderen Ländern werden mit Herbiziden gespritzt. Diese Spritzmittel sind in Deutschland seit 30 Jahren verboten. Herbizide findet man zum Beispiel in der Schale der Orange oder auch im Fruchtfleisch.

In Deutschland verschwinden Höfe, weil Platz für Wohnhäuser, Parkplätze oder Flugplätze gebraucht wird. Das Grüne Kreuz verdeutlicht die Existenzangst der Landwirte, weil sie unter den neuen Bedingungen als Landwirt kaum überleben können. Das Kreuz ist grün, weil immer noch Hoffnung da ist, dass die Politik auch auf die Stimme der Landwirte hört und entsprechend handelt.

Jeder Bürger hat die Möglichkeit, privat Glyphosat zu bestellen und zu verwenden, wo er will, aber die Landwirte haben Vorschriften, wo sie es benutzen dürfen und wo nicht. Landwirte können durch den Anbau von Pflanzen Kohlenstoffdioxid binden. Außerdem finden es die Landwirte nicht in Ordnung, dass nur geredet aber nichts getan wird. Und Produkte immer noch von weit her importiert werden. Dabei gibt es sie direkt vor der Haustür. So werden beispielsweise Regenwälder abgeholzt, nur damit wir billiges Fleisch kaufen können. Und das muss dann hierher geschifft werden, womit ebenfalls Kohlenstoffdioxid produziert wird.

Dazu kommt noch die Afrikanische Schweinepest: Wenn hierzulande ein totes Tier gefunden wird, hat das zur Folge, dass im Umkreis von 15 Kilometer eine gelbe und im Umkreis von drei Kilometer eine rote Sperrzone eingerichtet wird. Das bedeutet, dass man in dieser Zone den Wald nicht betreten und auch die Felder nicht abernten darf!

Die Düngeverordnung beeinflusst auch den Maschinenpark im landwirtschaftlichen Betrieb. Das hat zur Folge, dass die vorhandenen Gerätschaften nicht mehr eingesetzt werden können, weil beispielsweise nur die richtig großen und teuren Maschinen den Anforderungen beim Jaucheausbringen entsprechen. Der dadurch erforderliche Einsatz eines Lohnunternehmens kostet den Landwirt zusätzliches Geld. Und dieses Geld muss auch wieder erwirtschaftet werden!

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hat seinen Grund: Wenn Pflanzen genau wie Menschen eine Krankheit haben, breitet sich diese sehr schnell aus und man kann sie fast nicht mehr aufhalten. Dort, wo Monokulturen sind, breiten sich die Krankheiten noch schneller aus und man spritzt zum Schutz der Kultur ein Pflanzenschutzmittel.

Die Landwirte wünschen sich von der Bevölkerung, dass sie mehr auf regionale Ware schauen und auf mehr Saisonalität achten. Zusätzlich fordern die Landwirte vor allem mehr Respekt, da sie nicht nur acht Stunden, sondern täglich 14, 15 Stunden oder länger, etwa zu Erntezeiten, arbeiten. "Noch kann ein Landwirt 145 Menschen ernähren. Wir wollen hoffen, dass es weiterhin möglich ist" sagt Landwirt Bernhard Schleicher.

Ressort: Schülertexte

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