Wirtschaft
Roche und Novartis wollen keine Stellen in der Schweiz abbauen
Die Basler Pharmakonzerne Roche und Novartis planen im großen Stil in den USA zu investieren. Grund könnten angedrohte Zölle von bis zu 250 Prozent sein. Von Stellenabbau in der Schweiz ist nicht die Rede.
sda
Mo, 11. Aug 2025, 14:00 Uhr
Basel
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Die zusätzlichen Investitionen in den USA werden laut Aussage des Pharmakonzerns Roche nicht zu einem Stellenabbau in der Schweiz führen. Man rechne damit, dass die Zahl der Mitarbeitenden im laufenden Jahr insgesamt stabil bleibe. "Mit unserer kürzlich angekündigten Investition von 50 Milliarden US-Dollar in den USA bekräftigen wir unser Engagement für das Gesundheitssystem und die Patienten in dieser Region", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.
Zum jetzigen Zeitpunkt sehe Roche keine Auswirkungen der Investitionen auf die Mitarbeitenden in der Schweiz und in anderen Ländern, hieß es. "Wir haben Milliarden von Schweizer Franken in unsere Aktivitäten in der Schweiz und Europa investiert und werden dies auch weiterhin tun." Roche reagierte mit der Stellungnahme auf die aktuelle Medienberichterstattung zum angekündigten Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA – und zwar nicht nur durch Roche, sondern auch durch dessen Konkurrentin Novartis.
Minister suchen den Austausch mit Führungsspitze der Pharmabranche
Novartis will laut Medienberichten künftig seine wichtigsten Medikamente komplett in den USA produzieren. Der Konzern betont aber, die Investitionen in den USA hätten keinen Einfluss auf Produktionsstätten außerhalb Amerikas. Die Zukunft der Schweizer Pharmabranche beschäftigt derweil auch die Politik. Gemäß dem "Sonntagsblick" planen Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider und Wirtschaftsminister Guy Parmelin einen Gipfel mit den Spitzen der Schweizer Pharmaunternehmen. Derzeit laufe die Suche nach einem Termin. Eine Sprecherin des Innendepartements bestätigte auf Anfrage lediglich, die beiden Departemente pflegten regelmäßig einen Austausch mit allen Branchen, so auch der Pharmabranche. Auch in der aktuellen Situation seien Gespräche geplant.
Pharmazeutische Produkte sind derzeit von den US-Zöllen von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz ausgenommen. Allerdings macht US-Präsident Donald Trump Druck auf die Branche und fordert offensiv tiefere Medikamentenpreise in den USA. In einem Gespräch mit dem US-Sender CNBC drohte er der Pharmaindustrie kürzlich Zölle von bis zu 250 Prozent auf Medikamente und andere Medizinprodukte an.
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