Gesundheit

Rot, rund und gesund – was man mit Hagebutten anfangen kann

Voller Vitamine und Geschmack: Hagebutten lassen sich zu vielen verschiedenen Rezepten verarbeiten.  

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Zitronen und Paprika können einpacken: Die Hagebutte liefert mehr Vitamin C.  | Foto: Silke Kohlmann
Zitronen und Paprika können einpacken: Die Hagebutte liefert mehr Vitamin C. Foto: Silke Kohlmann

Orangerot leuchtet das Mus im Glas. Aber Hagebutten sind nicht nur ein herrlicher und feiner Farbtupfer auf dem Brot, sondern bestechen auch durch ihre Inhaltsstoffe.

Die roten Früchte gehören zu den Lebensmitteln mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt, enthalten sie doch bis zu 1250 Milligramm pro 100 Gramm. Dagegen können Zitronen und Paprika, gemeinhin als Vitamin-C-Kraftpakete bekannt, einpacken. Außerdem sind Hagebutten reich an Vitamin A und E. Besonders vitaminreich sind Hagebutten, wenn sie noch fest, aber dunkelrot am Rosenstrauch reifen. Ab Ende September bis in den November hinein kann man sie hierzulande ernten – sowohl die kleinen, etwas länglichen Früchte, als auch die prallen runden.

"Jede Frucht der Rose ist eine Hagebutte," erklärt Andrea Drewsky, Wild- und Heilpflanzenexpertin aus Freiburg. In der Natur findet sich vor allem die Wilde Rose, auch Hundsrose (Rosa Canina) genannt, ab und zu auch die Kartoffelrose mit den fleischigen Früchten. "Aber wenn man beim Sammeln mal eine andere Rosenart erwischt, macht das gar nichts", sagt Drewsky. Nur ungespritzt sollten die Früchte sein. Und was die Vitamine angeht, beinhaltet die Frucht der Wildrose weit mehr als die anderer Rosensorten.

Beim Ernten am besten Handschuhe tragen

Apropos Inhalt: Da ist ja auch noch das Juckpulver, das manche und mancher vielleicht noch aus Kindertagen kennt, als man es sich gegenseitig in den Nacken rieb. Es sind die winzigen Härchen an den Kernen, die diesen Juckreiz auslösen – und die sollte man bei der Verarbeitung gut entfernen. Am besten, man trägt schon zum Ernten der Hagebutten Handschuhe. So schützt man sich vor den Dornen des Rosenstrauchs – und beim Aufpulen der Früchte auch vor den juckenden Härchen. Sie sollte man keinesfalls ins Gesicht oder gar in die Augen bekommen. Wer Kerne samt Härchen entfernt und die Hagebutten gut gewaschen hat, kann die säuerlich-fruchtigen direkt naschen. "Tatsächlich kann man Hagebutten auch roh essen", verrät Andrea Drewsky. "Und auf jeden Fall sollte man die Kerne behalten. Sie schmecken als Tee sehr gut, sie sind ödemhemmend und helfen bei Arthritis und Arthrose."

Aber da steckt noch so viel mehr in der roten Frucht – für Liebhaber von Süßem wie auch Herzhaftem. "Sind die Kerne einmal entfernt, kann man die halben Früchte in Zuckerlösung kandieren," erklärt Andrea Drewsky. Oder man kocht ganze Früchte weich, drückt sie anschließend durch ein Sieb oder die Flotte Lotte und erhält herrliches Hagebuttenmus. Mit Orangensaft und Zucker wird daraus ein feiner Fruchtaufstrich. "Aber auch deftig eingekocht wie eine Tomatensoße schmecken Hagebutten fantastisch", sagt Drewsky. Und wer die roten Früchte trocknet, kann sie aufbewahren und über den Winter als Hagebuttentee aufkochen. Tipp: Ein Teefilter hält Kerne und Härchen aus dem Getränk fern.

Andrea Drewsky bietet Kurse zu verschiedenen Wild- und Heilpflanzen an, auch in der Demeter-Gärtnerei Piluweri in Hügelheim, www.heilpflanzen-freiburg.de

Hagebuttenmus

Ein Kilo Hagebutten waschen, Stilansätze und Blütenenden entfernen. In 500 Milliliter Wasser weichkochen (rund 45 Minuten) und anschließend mit einem Kartoffelstampfer ordentlich zerkleinern. Das Fruchtfleisch durch ein Sieb drücken, um Kerne und Härchen zu entfernen. Nun zum Mus 250 Milliliter Orangensaft dazugeben, die Masse abwiegen und Gelierzucker (2:1) im Verhältnis zwei zu eins dazugeben. Das Mus nochmals vier Minuten unter ständigem Rühren köcheln und heiß in Gläser füllen.


skn
Schlagworte: Andrea Drewsky
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