Kriegsgebiet

Stadt Freiburg prüft, Kinder aus Gaza und Israel aufzunehmen

Einige deutsche Städte wollen Kinder aus dem Kriegsgebiet aufnehmen. Auch die Stadt Freiburg prüft derzeit, ob eine Aufnahme möglich ist. Das Bundesinnenministerium bremst aber derzeit noch.  

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Kinder betteln im Gazastreifen um Essen  | Foto: Moaz Abu Taha
Kinder betteln im Gazastreifen um Essen Foto: Moaz Abu Taha

Düsseldorf und Hannover hatten angekündigt, Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen zu wollen, die besonders schutzbedürftig oder traumatisiert sind. Die Stadt Freiburg unterstütze diese Bereitschaft ausdrücklich, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung auf BZ-Nachfrage. Die humanitäre Notlage vor Ort sei sehr bewegend. Auch Freiburg prüfe derzeit, ob eine ähnliche Aufnahme möglich ist. Für Details zu einem möglichen Vorgehen sei es jedoch noch zu früh. Für eine Aufnahme von Personen aus humanitären Gründen benötige es die Zustimmung des Bundesinnenministeriums. Die Umsetzbarkeit der Aufnahme hänge von verschiedenen Faktoren ab.

"Die Bereitschaft deutscher Städte hilfebedürftige und traumatisierte Kinder aus Gaza und Israel aufzunehmen, ist ein Zeichen der Hoffnung in diesen zutiefst dunklen Zeiten für die Menschen vor Ort. Diese Initiative unterstütze ich gerne persönlich. Die Bilder aus der Region und das Leid der Menschen sind furchtbar", sagt Oberbürgermeister Martin Horn. Er wünsche sich mehr Menschlichkeit und eine Aussicht auf echten Frieden. "Die Situation in Gaza muss dringend verbessert werden. Dafür braucht es sofort mehr Hilfe vor Ort und ein Ende des Leids", so Martin Horn. 2015 fanden viele jesidische Frauen und Kinder in Freiburg Schutz, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine bot Freiburg einem Kinderheim Zuflucht. Seit 2019 ist Freiburg Teil des Bündnisses "Städte sicherer Häfen".

Freiburg nahm 2015 jesidische Frauen und Kinder auf

Das Bundesinnenministerium hatte zurückhaltend auf die Ankündigung der Städte Hannover und Düsseldorf reagiert, Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen zu wollen. "Die Umsetzbarkeit derartiger Initiativen hängt entscheidend von der Sicherheitslage, der Möglichkeit der Ausreise und weiteren Faktoren ab", sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Stadt Hannover hatte bereits am vergangenen Donnerstag angekündigt, bis zu 20 Kinder aufzunehmen. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte, aktuell stünden entsprechende Inobhutnahme-Plätze bereit. Eine Ausweitung sei denkbar, etwa über Gast- oder Pflegefamilien. Laut dem dortigen Oberbürgermeister sind auch andere Städte an einer Beteiligung an ähnlichen Programmen interessiert.

Der Grüne aus Hannover appellierte an die Bundesregierung, diese Hilfe möglich zu machen. Die Stadt könne Unterbringung und Begleitung vor Ort sicherstellen, benötige aber politische Unterstützung von Bundesseite für Einreiseverfahren, Auswahl und medizinische Koordination. In Düsseldorf ist der konkrete Umfang der Hilfe noch unklar.

Schlagworte: Martin Horn, Belit Onay
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