Tanz-Selfies, verteilt im ganzen Haus

Zurzeit startet im E-Werk das dritte Kindertanzprojekt mit Profi-Tänzern / Wenige Plätze frei.  

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Bei „acht“ gibt’s ein Selfie: Tanzprojekt im E-Werk.  | Foto: Thomas Kunz
Bei „acht“ gibt’s ein Selfie: Tanzprojekt im E-Werk. Foto: Thomas Kunz
Manche hier haben schon immer getanzt, für sich oder auf der Straße, hätten aber normalerweise keine Chance, Tanzunterricht zu bekommen. Andere fangen gerade erst an. Die einen gehen aufs Gymnasium, die anderen auf eine Förderschule. Und alle zusammen tanzen seit gestern im E-Werk beim Projekt "Selfies in art" mit professionellen Tänzern und Choreographen. Bis Mittwoch treffen sich die Kinder und Jugendlichen zwischen 9 und 13 Jahren täglich, danach einmal in der Woche, an Ostern sind drei Aufführungen. 24 Kinder sind angemeldet, ein paar Plätze sind noch frei.

Ein paar Jungs legen einfach los, so wie David (12). Für ihn ist Tanzen Alltag, er macht nach, was er im Fernsehen sieht, bewegt sich, sobald er Musik hört. Seine Begabung fällt auf. Doch auch für ihn gibt’s hier viel zu lernen: Sein "Style" sei so dominant, dass es ihm schwerfalle, sich einzufügen und zu konzentrieren, erzählt Sabine Noll, Choreographin, Tanzpädagogin und Leiterin des Projekts. Sie kennt David und seine Freunde Joachim (12) und Ismael (11) schon länger. Ein Teil der Kinder sind gezielt zusammengesucht, sie sind talentiert und brauchen Förderung. Auch Kevin gehört dazu. Er ist eigentlich zu klein, erst acht Jahre alt, doch so begabt, dass er ausnahmsweise mitmachen kann. Und dann sind da die Neuen, die noch nie getanzt haben. Wie bringt man alle zusammen?

Immer wenn Sabine Noll bis acht gezählt hat, ist Stopp. Dann bleiben alle stehen, wie und wo sie gerade sind. So entstehen lauter Selfies, teils sind sie schräg und ungewöhnlich. Mit dieser Mini-Übung bereitet Sabine Noll ihre jungen Tänzer schon mal auf das große Ziel am Ende vor: Da sollen sich alle im E-Werk einen Platz suchen, jeder schafft sich seine individuelle Bühne und eine eigene Choreographie, und die Gäste gehen herum und schauen alles an.

Doch davor sollen die Tänzer erstmal das soziokulturelle Zentrum kennenlernen, mitsamt allen Künstlern, die hier arbeiten: Maler, Tänzer, Bildhauer. Außerdem sind Kontakte zu den Musikern der Jazz- und Rockschule in der Nähe geplant, mit der Sabine Noll, Melanie Seeger, Heinrich Herrmann und zwei weitere Tanzkollegen diesmal kooperieren. Der andere Kooperationspartner ist das benachbarte Kinder- und Jugendzentrum "Letz fetz". Das Tanzprojekt findet, immer gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Projekt "Kultur macht stark", zum dritten Mal statt. In den Vorjahren gab’s Aufführungen in der nahen Ferdinand-Weiß-Straße und mit Sofas im Eschholzpark. Lena, Leo (beide 11) und Maja (fast 10) waren im Park dabei, sie haben unter anderem Hiphop, Breakdance und Tango gelernt und sind nun wieder mit Begeisterung gekommen.

Infos und Anmeldung: Laila Koller, Mail: [email protected], Tel. 0761/20757-34

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