Umgang mit Extremisten

Europa-Park-Gründer Mack für Gespräche mit der AfD

Der badische Landesverband der Unternehmerinnen (VdU) distanziert sich von der AfD. Europa-Park-Gründer Roland Mack meint, man müsse zumindest miteinander sprechen.  

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Roland Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Parks  | Foto: Silas Stein (dpa)
Roland Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Parks Foto: Silas Stein (dpa)

In der Debatte über den Umgang mit der AfD sagt Nina Hartmann: "Wir sind die Brandmauer." Die Vorsitzende des badischen Landesverbands des Verbands der Unternehmerinnen (VdU) widerspricht einem Bericht des Spiegel, wonach der VdU Kontakt zur AfD pflege. "Das Gesellschafts- und Frauenbild der AfD steht im Widerspruch zu unserem Verständnis von unternehmerischer Verantwortung, Gleichstellung und Vielfalt", betont Hartmann gegenüber der BZ. Auch der VdU-Bundesverband hat am Donnerstag klargestellt: "Wir setzen uns für eine offene, vielfältige Gesellschaft und einen zukunftsfesten Wirtschaftsstandort Deutschland ein. (...) Zu dieser Haltung gehört eindeutig: Für die AfD ist in unserem Verband kein Platz. Ihre wirtschafts- und gleichstellungspolitischen Positionen schaden unserem Standort und stehen im Widerspruch zu unserem Verständnis von unternehmerischer Verantwortung."

"Wir sind die Brandmauer." Nina Hartmann, VdU-Landesvorsitzende

Anlass für die Spiegel-Berichterstattung war eine Debatte zur Landtagswahl des Verbands der Familienunternehmer am 18. November in Stuttgart, an der auch der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier teilnahm. Frohnmaier schrieb später auf Facebook: "Gestern durfte ich erstmals bei den Jung- und Familienunternehmern sprechen – die jahrelange Ausgrenzung der AfD ist endlich beendet, weil man die stärkste Kraft Deutschlands nicht länger ignorieren kann." Bei dieser Veranstaltung war der VdU-Landesverband Württemberg Kooperationspartner. Der Bundesvorstand und die Geschäftsstelle des VdU hätten dem Landesverband im Vorfeld deutlich abgeraten, heißt es aus der Zentrale in Berlin. Und weiter: "Dieses einmalige Format des Landesverbands Württemberg zur Landtagswahl bedeutet keine Öffnung gegenüber der AfD (...)."

"Wir müssen für Gespräche immer offen sein." Roland Mack, Europa-Park

Europa-Park-Gründer Roland Mack hingegen hat für einen offenen Austausch mit der AfD geworben. Dass man mit Menschen spreche, die einen hohen Anteil an Wählerstimmen ausmachten, halte er für notwendig und richtig, sagte der 76-Jährige dem Südkurier. Dem Austausch von Argumenten sollte man offen gegenüberstehen, sagte Mack. "Wir müssen für Gespräche immer offen sein." Mack betonte: "Ich habe ein Problem, wenn man mit gewissen Menschen in unserer Gesellschaft nicht sprechen soll." Das müsse längst nicht heißen, dass man zu einer gemeinsamen Meinung finde und zu gemeinsamen Entscheidungen komme, man könne kontrovers diskutieren. "Man kann in vielen Dingen vielleicht einvernehmlich sein, in anderen Sachen gibt es keine Lösung."

Die Diskussion über den Umgang mit der AfD reißt nicht ab.  | Foto: Sina Schuldt (dpa)
Die Diskussion über den Umgang mit der AfD reißt nicht ab. Foto: Sina Schuldt (dpa)

Christoph Werner, Chef der Karlsruher Drogeriemarktkette DM, hat sich "für eine inhaltlich sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung" ausgesprochen. DM "lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die BZ hatte zuletzt in einer großen Umfrage führende Wirtschaftsvertreter in Südbaden zur Brandmauer befragt.

Schlagworte: Europa-Park-Gründer Mack, Nina Hartmann, Roland Mack

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