Jubiläum

Von drei Ständen zum Highlight: Das Haltinger Rettichfest 50 Jahre später

Die Veranstaltung in den Reben hat sich in Haltingen zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. Niemand habe geahnt, welches Ausmaß die Sache nehmen würde, erinnert sich Thomas Ziereisen.  

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Einige Helfer beim Rettichfest. Insgesamt sind über 100 im Einsatz  | Foto: Ines Bode
Einige Helfer beim Rettichfest. Insgesamt sind über 100 im Einsatz Foto: Ines Bode

Zu jenen, die sich an die Anfänge der Kultveranstaltung der Feuerwehr erinnern, gehört Thomas Ziereisen. Ein Knirps von acht Jahren sei er gewesen, als er mit Jürgen Müller zum Feschtle tigerte. Möglicherweise trug das zu seiner Begeisterung für die Feuerwehr bei. Lange Zeit gehörte Ziereisen dem Vorstand der Haltinger Abteilung an, vor kurzen ist er dann in die Altersmannschaft gewechselt.

Das Rettichfest fand damals noch am Fuß des Rebhanges statt, und mit zwei Mark in der Hosentasche sei man satt geworden, erinnert er sich. Drei einfache Stände - das war's. Niemand habe geahnt, welches Ausmaß die Sache nehmen würde. So schob sich an der diesjährigen Jubiläumsausgabe zum Vatertag schon am frühen Nachmittag ein Lkw an zahlreichen Menschen, Kinderwagen und E-Bikes vorbei, um Getränke nachzuliefern.

Von herzhaften Genüssen und beständiger Liebe

Unerwartet heiß gestaltete sich der Vatertag, und noch heißer war's am Grill bei Jürgen Engler. Zwölf Jahre war er Kommandant der Feuerwehrabteilung, und erstmalig sei er 1998 am Rettichfest gewesen. Ziereisen habe den Stettener überredet, zu diesem Anlass die Haltinger Damenwelt kennenzulernen, schmunzelt er. Das vage Unterfangen sollte klappen, bis heute sei Ehefrau Susi an seiner Seite. Über fünfzig Würste liegen vor Engler auf dem Grill, damit auch herzhafte Genüsse bedient werden.

Voll des Lobes über seine über hundert Kollegen und Helfer ist Abteilungskommandant Markus Probst. Jeder gibt Bestleistung, und mancher hat noch nie so schnell ein Butterbrot gestrichen, denn die Warteschlangen sind lang. In mehreren Zelten wird emsig Rettich gesäubert, geschält, geschnitten, gesalzen und gewalkt. Letzteres sei nötig, um die Schärfe zu mildern, sagt Sabine Engelhardt, die Vorsitzende des Budo Clubs Binzen und weiß: "Die Vereine leben auch vom Miteinander." Christof Sturm, der viele Rettichfeste erlebt hat, fügt an, die Helfer kämen gar aus Syrien, North Carolina und Karlsruhe.

Das halbe Dreiland sei da, ebenso die "Frankenzahler", scherzt Ziereisen. Noch nie habe es unerwünschte Störfälle gegeben, betont der Kommandant. Alle genießen die Atmosphäre und den Panoramablick ins Land. Zur Frage, welcher Verwendung der Erlös diene, erklärt Probst, er fließe in die Kasse des eigens gegründeten Feuerwehrvereines, um Besonderheiten zu finanzieren. Weil Rettiche Mangelware waren, wurden mal Radieschen geordert, die bis heute die Speisekarte bereichern. Alles wird, so wie das gesamte Vereinsgeschehen seit 1865, ist fein säuberlich in den Vereinsprotokollen dokumentiert. Zu den Stammgästen gehört, auch beim Jubiläum, Alt-OB Dietz.

Schlagworte: Thomas Ziereisen, Jürgen Engler, Markus Probst
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