Erklär's mir

Was sind Verschickungskinder?

Das Wort Verschickungskinder klingt ungewohnt. Gemeint sind damit Kinder, die zur Kur geschickt wurden. Oft haben sie dort Schlimmes erlebt.  

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Dieser Junge war 1954 ein Verschickungskind.  | Foto: dpa
Dieser Junge war 1954 ein Verschickungskind. Foto: dpa

Weil sie krank waren, zu dünn oder erschöpft, wurden in den vergangenen 70 Jahren viele Kinder in Deutschland für einige Wochen zur Kur geschickt. Ihre Eltern dachten, eine Kur sei gut für ihre Kinder. Doch statt sich an der Nordsee, im Allgäu oder im Schwarzwald zu erholen, wurden viele von ihnen in den Kurheimen fies behandelt und gequält. So zwangen die Betreuerinnen die Kinder zum Essen, auch wenn diese keinen Hunger hatten. Außerdem durften sie abends im Bett keinen Mucks machen. Und wenn ein Kind vor Heimweh weinte, wurde es oft ausgelacht. Das war möglich, weil ihre Eltern nicht dabei waren und nicht wussten, was in den Heimen passierte. Die meisten dieser Kinder dachten noch als Erwachsene, dass sie die Einzigen seien, denen so etwas Schlimmes passiert ist und versuchten, die Erlebnisse zu vergessen. Doch einige sprachen auch miteinander und entdeckten, dass es noch andere gibt, die als Kinder ähnliches Leid erfahren haben. Sie nennen sich Verschickungskinder.

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