Die Schweizerin Sonia Seneviratne hat sich auf das Messen von Wasserverdunstung spezialisiert. Ihre Erkenntnisse wurden lange ignoriert und verheißen nichts Gutes.
Sonia Seneviratne sah das Drama kommen, schon vor 20 Jahren. Denn die Umweltphysikerin von der ETH Zürich blickte früh dorthin, wo sonst niemand hinsah, weil dort scheinbar nichts zu sehen war: in den Boden. Mittlerweile hat sie einen Weg gefunden, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Er führt an einen unscheinbaren Ort zwischen Zürich und St. Gallen. Dort kann sie zeigen, wie schlimm es um das Klima in Europa wirklich steht.
Eine halbe Autostunde entfernt von Zürich liegt in einem kleinen Tal auf 754 Meter Höhe die Forschungsstation Rietholzbach, benannt nach dem Rinnsal, das das Tal durchfließt. Es ist Mittag, die Sonne sticht, links neben dem Feldweg sieht man einen renovierten Bauernhof, rechts die umzäunte Station, in der Ferne bimmelt eine Kuhglocke. Die Forscher gehen durch das Tor und ...