"Winterhalter hat immer sehr viel gearbeitet"

ZISCH-INTERVIEW mit Maren Heun, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Vermittlung, über die Organisation einer Ausstellung.  

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Maren Heun   | Foto: Zellmann
Maren Heun Foto: Zellmann

Nach der Führung durch die Ausstellung "Franz Xaver Winterhalter" konnten wir Maren Heun, die uns geführt hat, noch interviewen. Wir hatten vorher in der BZ online über die Ausstellung recherchiert und einige Fragen aufgeschrieben.

Zisch: Wer hatte die Idee zur Winterhalter-Ausstellung?
Heun: Die Idee kam nicht vom Augustinermuseum selbst, sondern von Helga Aurisch aus dem Kunstmuseum in Houston, im US-Bundesstaat Texas. Das Team des Augustinermuseums hat sich angeschlossen, und die Ausstellung wird in Freiburg, Compiegne in Frankreich und in Houston zu sehen sein.
Zisch: Welches ist das wertvollste Bild Winterhalters?
Heun: Das wertvollste Bild ist das Sisi-Bild, aber das ist in Wien geblieben. Hier in der Ausstellung hängt eine Kopie aus Innsbruck.
Zisch: Wie viele Bilder sind echt und wie viele sind kopiert?
Heun: Es sind zwei Bilder kopiert, und ein Bild ist von Winterhalters Bruder, nämlich von Hermann Winterhalter. Das wussten wir zuerst nicht. Das hat sich erst bei der Ausstellung jetzt herausgestellt.
Zisch: Wie viele Bilder hat Franz Xaver Winterhalter gemalt?
Heun: Es sind wohl tausende Bilder. Er hat immer sehr, sehr viel gearbeitet.
Zisch: Wie gut sind die Bilder gesichert?
Heun: Das Museum ist sehr gut mit Technik gesichert, und es gibt viele Aufsichten in der Ausstellung, die gut aufpassen, damit den Bildern nichts passiert.
Zisch: Wie werden die Bilder transportiert?
Heun: Sie werden in riesigen klimatisierten Kisten transportiert, in denen die Bilder aufrecht verladen werden.
Zisch: Wie lange malte Winterhalter an einem Bild?
Heun: Winterhalter hatte am Ende seines Lebens viele Helfer, die in seiner Werkstatt arbeiteten, und er hat nur noch die wichtigsten und schwierigsten Partien selbst gemalt.
Zisch: Aus welchem Material sind die Rahmen?
Heun: Das sind vergoldete Holzrahmen.
Zisch: Wie werden die Bilder haltbar gemacht?
Heun: Das ist schwierig zu beantworten. Die Bilder sind aus Ölfarbe gemalt, und die ist schon recht haltbar. Darauf kommt Firnis. Ist dieser gut, schützt er das Bild und bringt die Farben zum Leuchten. Ist der Firnis nicht gut, wird er erneuert.
Zisch: Wie war Franz Xaver Winterhalter als Mensch? Hatte er eine Familie?
Heun: Er hatte keine eigene Familie, also keine Kinder und keine Frau, aber er lebte und arbeitete immer mit seinem Bruder Hermann zusammen. Er unterstützte seine Familie in Menzenschwand und besuchte sie auch, wenn er konnte. Heute gibt es noch Nachkommen von Winterhalters Schwestern.
Zisch: In welchen Ländern hat Winterhalter gemalt?
Heun: In Deutschland, Frankreich und England. Winterhalter war so berühmt, dass die Auftraggeber zu ihm kamen. Also wenn die reichen Damen nach Paris zum Einkaufen kamen, haben sie sich noch bei Winterhalter malen lassen.
Zisch: Konnten sich nur reiche Leute seine Bilder leisten?
Heun: Winterhalters Bilder waren so teuer, dass wirklich nur reiche Leute sich malen ließen. Er wurde oft dafür kritisiert.
Zisch: Wer ist der Chef der Ausstellung, und was sind seine Aufgaben?
Heun: Die Ausstellung haben Tilmann von Stockhausen, der Direktor der Freiburger Museen, und Mirja Straub, Kuratorin im Augustinermuseum, konzipiert. Das geschah in enger Zusammenarbeit mit Helga Aurisch aus dem Kunstmuseum in Houston in Texas, die auch die Idee zur Ausstellung hatte. Für eine Ausstellung muss zuerst das Museum darauf vorbereitet werden. Die Räume werden umgebaut, die Wände neu gestrichen. Dann müssen die Bilder von den privaten Besitzern oder von Museen ausgeliehen werden. Am Schluss wird der Transport organisiert.

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