"Wir machen Angebote für Kinder"
Zisch-Interview mit Michael Heuberger und Stefan Zähr vom Kinder- und Jugendbüro Lahr
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Welche Veranstaltungen gibt es in Lahr eigentlich für Kinder? Beim Lesen der Badischen Zeitung hat sich Nico Balk aus der Klasse 4 a der Eichrodtschule in Lahr diese Frage gestellt. Immer wieder ist ihm beim Lesen und Sammeln von Artikeln aus der BZ aufgefallen, dass sehr viele Angebote vom Kinder- und Jugendbüro sind. Deshalb ist er dort hingegangen und hat Michael Heuberger und Stefan Zähr interviewt.
Michel: Das Kinder- und Jugendbüro ist eine städtische Einrichtung für die Stadt Lahr, um Angebote für Kinder und Jugendliche zu machen. Wir gehören zum Amt für Soziales, Schulen und Sport.
Zisch: Welche Aufgabe habt ihr beide?
Stefan: Wir machen Kinder -und Jugendarbeit, das heißt, wir machen Angebote für Kinder und Jugendliche. Der Michel und ich, wir haben uns das ein bisschen aufgeteilt. Der Michel ist mehr zuständig für die Angebote, die es für Kinder gibt in der Stadt Lahr, und ich bin hauptsächlich zuständig für die Angebote für Jugendliche, also zum Beispiel Freizeiten in den Pfingstferien oder übers Wochenende. Außerdem unterstütze ich den Jugendgemeinderat in all dem, was sie vorhaben und leite Projekte mit Schulklassen.
Michel: Unsere Aufgabe oder unser Ziel ist, für Kinder die Spiel- und Lebensbedingungen zu verbessern, so dass sie nicht nur in der Schule lernen und spielen oder im Kindergarten, sondern auch draußen. Dass sie draußen Freunde treffen und spannende Spiele spielen, zum Beispiel mit den Spielmobilaktionen. Und für Jugendliche eigentlich dasselbe, nur dass Jugendliche lernen, sich das selber zu organisieren.
Zisch: Welche Angebote macht ihr speziell für Jugendliche?
Stefan: Für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren gibt es eine Rad-und-Kanu-Freizeit in den Pfingstferien. Dann gibt es ab und zu Wochenendangebote für Jugendliche, bei denen wir nicht so weit wegfahren, auch mit Kanufahren, Zelten, Lagerfeuer. Außerdem gibt es ein Projekt, bei dem eine Schulklasse zu uns kommt, wo wir mit der Klasse gemeinsam Spiele spielen oder Übungen machen, damit die Kinder als Klasse, als Team besser zusammenarbeiten. Und für Jugendliche, die 16 oder älter sind und die Lust haben, etwas mit Kindern zu machen, bieten wir zwei Wochenenden an, wo wir sie darauf vorbereiten, uns bei der Stadtranderholung zu helfen und dort mit euch etwas zu machen.
Zisch: Welche Angebote macht ihr speziell für Kinder?
Michel: Die Arbeit mit Kindern findet hauptsächlich statt mit dem großen Spielmobil, also Traktor, Bauwagen und unser kleiner Bus dazu, das nennen wir "Treffpunkt zum Spielen". Wir fahren in einen Stadtteil oder Ortsteil von Lahr, wo wir unterstützt werden von Schule, Verein oder einer Elterninitiative. Und da gibt es dann ein ganz buntes, vielfältiges Angebot: was zum Bewegen, Klettern, Werken, vielleicht zum Musikmachen. Wir versuchen damit, dass Spielplätze, Spielstraßen, Schulhöfe und Parks zum Ort werden, wo man gemeinsam spielt, sich kennenlernt und neue Freunde findet. Dann gibt es noch ein Mini-Spielmobil, das ist ein Transportfahrrad mit drei Rädern und einer großen Kiste vorne dran. Das fährt auf ausgewählte Plätze, immer einmal in der Woche. Da gibt’s dann einfach weniger Material. Der Vorteil ist, die machen dann Dinge, die man als Kind ohne großen Materialaufwand auch selber schnell wieder nachmachen kann.
Zisch: Welche dauerhaften Angebote gibt es für Kinder?
Michel: Für Kinder gibt es jedes Jahr zwei Stadtranderholungen, etwa 25 bis 30 große Spielmobilaktionen und dann noch kleine Aktionen mit dem Velo-Spielmobil. Im Winter gibt es etwa sechs mal Kinder-Kino, vielleicht zehn mal "Treffpunkt Fadenspiel" an unterschiedlichen Orten, zum Beispiel in der Bücherei und in der Stadtmühle. Dann gab es jetzt gerade in den Herbstferien Werkstattangebote, das wird nächstes Jahr noch weiter ausgebaut. Außerdem Kinderkunstspiele in den Osterferien mit anderen Mitveranstaltern, und eine Waldwerkstatt in den Pfingstferien.
Zisch: Für welche Kinder sind die Angebote geeignet?
Stefan: Die Angebote sind für alle Kinder ab circa sechs Jahren offen, das heißt, es können alle Kinder teilnehmen, die Lust haben.
Zisch: Kosten die Angebote etwas?
Michel: Die meisten Angebote kosten nichts, zum Beispiel die Spielmobil-Aktionen in den Stadtteilen. Es gibt aber Ausnahmen, wie zum Beispiel die Stadtranderholung. Das Kinderkino und die Werkstattangebote kosten wenn dann nur eine Kleinigkeit, sodass sich das jeder leisten kann.
Zisch: Können Kinder auch selbst eigene Vorschläge für Angebote machen, die sie interessieren?
Michel: Ja, wenn das Spielmobil da ist, können die Kinder alles machen, was mit dem Material und den Mitarbeitern möglich ist. Manchmal bitten uns Kinder: "Bringt doch nächstes mal das oder das mit." Dann machen wir das auch in der Regel.
Zisch: Wie können Kinder herausfinden, wann etwas für sie angeboten wird?
Stefan: Die Kinder, die schon Zeitung lesen, kriegen das über die Zeitung mit, weil das nämlich immer ein bis zwei Tage vorher in der Zeitung drin steht. Ansonsten machen wir zu jedem Angebot auch Flyer, das sind Flugblätter.
Zisch: Wo verteilt ihr die?
Stefan: Diese Flugblätter verteilen wir zum Beispiel in den Schulen, sie liegen aber auch an Stellen aus, wo Kinder oder vor allem Eltern vorbeikommen, also zum Beispiel in der Stadtbücherei, im Kulturbüro oder Bürgerbüro. Dann haben wir natürlich auch die Internetseite: http://www.lahr.de/kinder-jugendbüro Dort sind auch alle Termine drin, sodass man schon nachgucken kann, was in den nächsten zwei Monaten angeboten wird.
Zisch: Wie viele seid ihr im Kinder- und Jugendbüro?
Michel: Da ist eine 75-Prozent-Stelle Michel, eine ganze Stelle Stefan, eine halbe Stelle Heide für Verwaltungsarbeiten und drei Praktikanten, die jährlich wechseln. Und dann noch dazu viele Freiwillige, ehrenamtliche Stadtrandbetreuer und Menschen, die uns sonst wie unterstützen.
Zisch: Wie kann man eure Arbeit unterstützen?
Michel: Wir sind immer wieder darauf angewiesen, dass uns Eltern, andere Einrichtungen oder Jugendliche, die mitarbeiten, weil die Veranstaltungen oft sehr groß sind. Und wir freuen uns immer über Spenden von Material, vom Papier bis Schmiedezange oder Werkstoffe wie Holz oder Metall, weil wir nicht so viel Geld haben, um alles kaufen können.
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