Wohlfahrtsverband fordert Hilfe beim Land ein
Wie wird soziale Arbeit künftig aussehen? Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Ortenau und des Landratsamts haben darüber gesprochen. Die Ortenau gilt als Vorbild. .
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"Immer mehr Leistungen werden auf die Kommunen verlagert, aber die finanziellen Mittel werden nicht bereitgestellt", fasste Ulf Hartmann die aktuelle Lage zusammen. Im Zentrum stand deshalb die Frage, wie mit diesen Entwicklungen die Sicherung sozialer Arbeit gelingen kann. "Im Ortenaukreis erhalten etwa 3600 Menschen im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes Leistungen", so Ingrid Oswald und bezifferte den aktuellen Aufwand aller sozialen Leistungen auf mehr als 220 Millionen Euro, Tendenz steigend.
Für das Landratsamt sei der Verein ein sehr verlässlicher Partner. Beide Seiten betonen die kooperative Zusammenarbeit, die aber, laut Hartmann, auf Landesebene eher eine löbliche Ausnahme darstelle. Viele Organisationen haben aus seiner Sicht oft falsche Erwartungen, denn Kostenträger seien für eine verlässliche Sozialplanung verantwortlich, nicht für die Strukturen innerhalb von Organisationen.
Der Landesverband des Paritätischen suche deshalb als Vertretung seiner Mitgliedsorganisationen immer wieder das Gespräch mit der Landespolitik, denn soziale Arbeit hat mit ihren Angeboten eine große Wirkung auf die Gesellschaft. Vorausschauende und gemeinsame Planungen aller Beteiligten sind für Hartmann deshalb von hoher Relevanz. "Wir haben ja kein Erkenntnisproblem. Aber wir brauchen einen neuen Blick auf die Systeme", so seine Forderung, "schließlich haushalten wir mit endlichen Mitteln und es zeichnet sich ab, dass die Probleme wachsen."
Joachim Haas erläuterte am Beispiel der Kurzzeitbetreuung, die der Verein in Gamshurst als eine von vier Einrichtungen in Baden-Württemberg noch aufrechterhält, wie groß die Not sein kann. Der Verein erhalte das Angebot aus eigenen Mitteln aufrecht. "Das Land lässt die Kreise finanziell oft im Stich und das bereitet uns Sorge", betonte Haas. Ulf Hartmann war zum Ende seines Besuchs überzeugt: "Wenn die Zusammenarbeit und Kooperation von Politik, Kostenträgern und Leistungserbringer so positiv gelingen wie im Ortenaukreis, dann blicke ich mit einem guten Gefühl auf die herausfordernden Zeiten, denen die soziale Arbeit entgegenblickt."