Pionierprojekt

Basel bekommt ein einzigartiges Naturschwimmbad im alten Gleisbett auf dem Dreispitz

Die Christoph-Merian-Stiftung gestaltet den Dreispitz in Basel grüner und klimaresilienter. Ein 170 Meter langes Naturschwimmbad namens Gleispool entsteht in einer stillgelegten Eisenbahnrampe.  

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So stellt sich die Christoph-Merian-Stiftung das Naturbad „Gleispool“ vor. Gebaut wird es bis Sommer 2027 überwiegend aus Stiftungsmitteln. Foto: Xaos Collective/Michael Baurycza

Die Christoph-Merian-Stiftung (CMS) entwickelt das Gewerbe- und Wohnareal Dreispitz laufend weiter. Mit dem neuen umfassenden Freiraumkonzept sollen zusätzliche Grünräume geschaffen, biodiverse Flächen gefördert, das Areal klimaresistenter gemacht und dessen Aufenthaltsqualität gesteigert werden, teilt die CMS mit: "Ein aktueller Umsetzungsschritt ist der Gleispool – ein schweizweit einzigartiges, 170 Meter langes Naturschwimmbad in einer stillgelegten Eisenbahnrampe."

Gemeinsam mit S2L Landschaftsarchitektur und Experten für Architektur, Biologie, Energieberatung, Stadtklima und Schwammstadt sowie Vertretern der öffentlichen Hand hat die CMS ein neues umfassendes Freiraumkonzept für den Dreispitz erarbeitet. Es gibt als Leitlinie vor, wie das heute stark versiegelte Areal grüner, lebenswerter und klimaresilienter gestaltet werden soll. Tief wurzelnde Bäume, bepflanzte Dächer und vier Parkanlagen bilden künftig ein starkes Freiraumgerüst, das die geplante Verdichtung begleiten wird. Ziel ist, die heutige Hitzeinsel Dreispitz zu kühlen, das Areal zu durchlüften und zu verschatten sowie wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und zu erhalten.

170 Meter langes, schmales Naturschwimmbad

Das intern planungsverbindliche Freiraumkonzept folgt dem übergeordneten Leitbild "Plan Guide Dreispitz" (2022). Gemäß dem Plan Guide sollen die Rahmenbedingungen an die heutigen Bedürfnisse angepasst und insbesondere im Norden und Osten des Areals vermehrt Wohnen ermöglicht werden. Die anderen Gebiete sollen weiterhin vor allem dem Gewerbe für Produktion und Dienstleistungen zur Verfügung stehen.

Ein Umsetzungsschritt des Freiraumkonzepts ist der Gleispool, der in den nächsten 18 Monaten umgesetzt werden soll. Aus einer ehemaligen Eisenbahnrampe entsteht ein 170 Meter langes Naturschwimmbad. Der Gleispool kommt ohne chemische Zusätze aus und reinigt sich rein biologisch über mehrstufige Filteranlagen mit Sediment und Pflanzen. Gleichzeitig dient der Gleispool als Pionierprojekt für innovative Ansätze in den Bereichen Materialwiederverwertung und nachhaltige Bauweise. Die Umgebungsgestaltung des Gleispools folgt dem Prinzip der sogenannten Schwammstadt: Verschiedene Bodenaufbauten, Materialien und Bepflanzungen werden eingesetzt, um Wasser zu speichern, verdunsten zu lassen und lokal zu versickern. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als übertragbare Modelle zur weiteren Umsetzung des Freiraumkonzepts auf dem gesamten Dreispitz dienen, teilt die CMS mit.

Darüber hinaus sollen der Bevölkerung qualitativ hochwertige Aufenthaltsräume zur Verfügung gestellt werden. Zielgruppen sind vorwiegend urbane, erwachsene Nutzerinnen und Nutzer – Studierende, Berufstätige, Individualsportler und Vereine. Der eingezäunte Bereich bleibe bewusst kompakt, um das Leben über die Anlage hinaus in das gesamte Areal ausstrahlen zu lassen. Für Familien wird ein frei zugänglicher Planschbereich zur Verfügung stehen.

CMS und Frank-und-Alma-Probst-Stiftung übernehmen Großteil der Investition

Mit seiner Lage am Freilager-Platz schließt der Gleispool an die Kulturmeile – mit der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (HGK), dem Haus der Elektronischen Künste (HEK), dem Atelier Mondial und dem Kunsthaus Baselland – an und öffnet den Raum nach Süden. Der Gleispool vereint laut CMS ökologische, städtebauliche und freizeitliche Qualitäten mit sozialer Interaktion und stehe damit exemplarisch für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Die Investitionskosten für den Gleispool belaufen sich auf rund 8,8 Millionen Schweizer Franken (CHF). Die CMS trägt als Grundeigentümerin 4,8 Millionen; die Frank-und-Alma-Probst-Stiftung (Dachstiftung der Christoph-Merian-Stiftung) engagiert sich mit 3,0 Millionen Franken. Sodann werden zur Realisierung des Projekts Drittmittel von einer Million CHF angestrebt. Im vorgesehenen Betreibermodell bleibt die CMS die Eigentümerin der Bauten und Anlagen und übergibt die Verantwortung für den Betrieb an eine geeignete Organisation.

Der Gleispool in Zahlen
  • Länge: insgesamt 170 Meter, davon 70 Meter Freizeit- inklusive Planschbecken und 100 Meter Sportbecken
  • Tiefe: im Schwimmbereich 2 bis 4,5 Meter
  • Breite: 5,2 Meter; im Sportbecken zwei Schwimmbahnen
  • Kapazität: bis zu 50.000 Nutzer pro Saison
  • Geplante Eröffnung: Sommer 2027
  • Investitionskosten: 8,8 Millionen Schweizer Franken (CHF).
  • Finanzierung: 4,8 Millionen CHF übernimmt CMS; 3 Millionen CHF Frank-und-Alma-Probst-Stiftung; 1 Million CHF Drittmittel (angestrebt)
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