US-Gefangenenlager
Besuch in Guantánamo: Bedingt gesprächsbereit
Folter und Erniedrigung assoziieren viele bis heute mit dem US-Gefangenenlager Guantánamo. BZ-Korrespondent Jens Schmitz hat es besucht und festgestellt:Über die Bush-Ära redet man nicht gern.
Sa, 29. Sep 2012, 0:03 Uhr
Ausland
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Früher war der Osten Kubas allenfalls für ein Lied bekannt: "Guantanamera", das Mädchen von Guantánamo. Dann gingen Fotos um die Welt: Gefesselte Häftlinge in orangeroten Anzügen knieten unter freiem Himmel, rundherum Militärpolizei. Das Gefangenenlager Camp X-Ray war nur vier Monate in Betrieb. Aber die Aufnahmen prägen das Bild von Guantánamo bis heute.
"Wenn Sie hierher kommen und etwas sehen, was nicht ganz der Vorstellung entspricht, die Sie sich in Ihrem Kopf gemacht hatten – fragen Sie sich, warum das so ist", hat Captain Kirk Hibbert zu Beginn meines Besuchs gebeten. Er leitet den Marinestützpunkt Guantánamo Bay, auf dessen Gelände auch zehn Jahre später noch einige der Internierten festsitzen.
Die Militärs wollen dem hartnäckigen Bild vom Folterknast etwas entgegensetzen: Mehrtägige Einblicke in eine Verwahrpraxis, die sich "Sicher. Human. Legal. Transparent" auf die Fahnen geschrieben hat. Und das Bewusstsein, dass Guantánamo mehr ist als ein Gefängnis. "Geben Sie Ihr Bestes, um eine möglichst vollständige Geschichte zu erzählen", hat mich Hibbert ermutigt. "Und wenn Sie etwas Positives über die jungen Männer und Frauen in Uniform sagen können, die hier einen schweren Job machen, das wäre schön."
Mit zwei Aufpassern
durchs alte Camp
Zwei davon stapfen mit mir durch das alte Camp: Petty Officer Kyle ...