Comicfachmann Ulrich Pröfrock über seinen liebsten Stich von Hans Baldung Grien
Derzeit sind als Premierenausstellung die Holzschnitte von Hans Baldung Grien im neu eröffneten Haus der Graphischen Sammlung im Augustinermuseum zu sehen. Die Badische Zeitung hat fünf Freiburgerinnen und Freiburger gebeten, zu jeweils einem dieser Holzschnitte etwas zu erzählen. Heute erklärt der Comicexperte Ulrich Pröfrock, was „Die sieben Hauptsünden“ auszeichnet – und warum diese mittelalterliche Kombination von Bild und Text nicht als eine Art „Ur-Comic“ zu verstehen ist:
„Die Sieben Hauptsünden“ ist ein Holzschnitt von Hans Baldung Grien von 1511. Sämtliche der ausgestellten Holzschnitte sind im Katalog des Rombach Verlags abgebildet – samt wunderbar aufbereiteten historischen und kunsthistorischen Angaben (zwölf Euro). Foto: Augustinermuseum/Kilian
"Es ist doch gezeichnet, und es hat Text im Bild! Ist doch fast ein Vorläufer des Comics, oder etwa nicht?" Nein, ist es nicht, nein, nein, nein! Ebenso wenig wie der Teppich von Bayeux, oder die Darstellungen auf altägyptischen Obelisken, oder gar frühe Höhlenmalereien, wie manche Schlaumeier ins Feld ...