Vollstreckungsbeamte des Zolls treiben für den Staat im Jahr eine Milliarde Euro ein / Ein Besuch bei einem von ihnen im Raum Lahr.
Der dürre Mann im Unterhemd Ende 30 sieht aus, als habe er ganz andere Sorgen. Jetzt kommt auch noch der Zoll vorbei, unangemeldet, und fragt nach 340 Euro, die der Mann dem Staat schulden soll, letztlich also allen. Es geht um Kindergeld, das zu Unrecht gezahlt worden sein soll und um mehrere Mahnungen, die unbeantwortet blieben. Selbst, als der Zoll schriftlich angekündigt hatte, bald zu vollstrecken, also das Geld einzutreiben, rührte sich nichts.
Es ist gegen zehn Uhr morgens; ein Mietshaus in Lahr. Der Mann im Unterhemd sieht verschlafen aus, und wie einer, der nicht weiß, was ihm gerade zustößt. Er stützt sich mit der rechten Hand an der halb geöffneten Wohnungstür ab, als wolle er sich die Möglichkeit offenhalten, sie schnell zuzuschlagen. Aber die Mahnungen ignorieren, sich abkapseln – das kann er nun nicht mehr so leicht. Vor ihm steht Arno ...