Der frühere Amtsgerichtspräsident Thomas Kummle hat sich mit dem Wirken des Volksgerichtshofs und der NS-Justiz in Freiburg beschäftigt – und eine Ausstellung initiiert.
Das Gebäude des heutigen Amtsgerichts Freiburg war im Nationalsozialismus ein Ort der Unrechtsjustiz. Hier tagte im Dritten Reich neben dem Sonder- und dem Reichskriegsgericht auch der Volksgerichtshof. Letzteres kam erst durch die Arbeit an der Ausstellung "NS-Justiz in Freiburg" ans Tageslicht, die im Amtsgericht eingerichtet worden ist.Die BZ hat mit Initiator Thomas Kummle über die Recherchen und dieses Kapitel Justizgeschichte gesprochenen.
BZ: Wie kamen Sie dazu, sich mit dem Reichskriegsgericht zu beschäftigen?
Kummle: 2015 wurde das Amtsgericht Freiburg, dessen Präsident ich war, wegen der Anbringung einer Gedenktafel für französische Widerstandkämpfer angeschrieben. Der Straßburger Verein Le Souvenir Français wollte damit an die Erschießung von drei Widerstandskämpfern am 28. November 1944 erinnern. Allerdings hatte diese Erschießung nicht – wie zunächst angenommen – vor dem Untersuchungsgefängnis des ...