"Eine Arbeit mitten im Leben"

ZISCH-INTERVIEW mit Wolfgang G. Müller, dem Oberbürgermeister von Lahr, über seine 22 Dienstjahre, Gedichte und Brasilien.  

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Die Zisch-Reporter Selina Steiert (rec... Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller   | Foto: Brigitte Meier
Die Zisch-Reporter Selina Steiert (rechts), Rafael Ruff und Camill Werner (hinten) freuten sich mit B. Zetti über das Interview mit Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller Foto: Brigitte Meier

Am 24. Mai waren die Zisch-Reporter Rafael Ruff, Selina Steiert, und Camill Werner aus der Grundschule Lahr-Reichenbach besonders aufgeregt. Denn sie hatten einen Interviewtermin mit dem Oberbürgermeister der Stadt Lahr, Wolfgang G. Müller, ausgemacht.

Im kommenden Herbst wird Wolfgang Müller seinen Ruhestand antreten. Das nahmen die Schüler der vierten Klasse zum Anlass, den noch amtierenden Oberbürgermeister zu seiner Amtszeit aber auch zu seinen Plänen im Ruhestand zu befragen. Die Fragen überlegten sich alle Schüler der Klasse, die Rollen der Reporter wurden unter den Viertklässlern ausgelost. In der "Amtsstube" des Oberbürgermeisters wurden die Reporter mit ihrer Lehrerin Brigitte Meier freundlich empfangen. Der kleine B. Zetti war natürlich auch dabei.

Zisch: Wie lange sind Sie schon Oberbürgermeister der Stadt Lahr?
Müller: Seit 1997, also seit 22 Jahren.

Zisch: Was hat Sie an diesem Beruf besonders interessiert?
Müller: Es ist eine Arbeit, die sich mitten im Leben abspielt, und man hat viele Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Beruf.

Zisch: Welchen Beruf hatten Sie vorher? Welche Berufsausbildung baucht man, um die Arbeit eines Oberbürgermeisters machen zu können?
Müller: Zunächst arbeitete ich an einer Hochschule, dann im Bundesministerium für Wirtschaft und auch im Auswärtigen Amt. Eine spezielle Ausbildung zum Oberbürgermeister gibt es nicht.

Zisch: Muss man als Oberbürgermeister rund um die Uhr ansprechbar sein, oder kann man sich auch einmal freie Zeit nehmen?
Müller: Man kann sich auch mal frei nehmen oder das Handy abschalten. Aber man ist meistens doch 24 Stunden mit vielen Themen beschäftigt, zumindest in Gedanken.

Zisch: Was hat Ihnen bei Ihrer Arbeit als Oberbürgermeister in dieser langen Zeit besonders gut gefallen?
Müller: Das waren die Vorbereitungen für die Landesgartenschau, der Bau der Brücke, die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, das neue Museum und die Arbeit mit dem Jugendgemeinderat.
Zisch: Gibt es Projekte, an die Sie sich auch noch im Ruhestand gerne erinnern werden?
Müller: Natürlich die Landesgartenschau, die neuen Gebäude am Rathausplatz, den Schlossplatz und die Renovierung des Alten Rathauses.

Zisch: Konnten Sie sich Hobbys zulegen, die Sie in Ihrem Ruhestand ausgiebig pflegen wollen?
Müller: Brasilien mit seiner Landschaft, Musik, Tierwelt, den Leuten und allen Gegebenheiten interessiert mich schon lange. Da ich dort auch einige Jahre gelebt habe, beschäftige ich mich gerne mit diesem Land, lese Bücher und reise gerne dorthin.

Zisch: Was hat Ihnen bei der Landesgartenschau sehr gut gefallen?
Müller: Die Begeisterung der Lahrer hat mir sehr gefallen. Natürlich auch die Veranstaltungen, Konzerte und Treffpunkte. Vieles bleibt auf lange Sicht erhalten.

Zisch: Welche Themen müssen für die Stadt und die Ortsteile noch während Ihrer Amtszeit erledigt werden?
Müller: Viele Projekte laufen über mehrere Jahre und werden auch in diesem Jahr noch nicht zu Ende sein, zum Beispiel die Entwicklung von Wohngebieten, die Gestaltung von Plätzen in Kuhbach und Sulz und das Güterverkehrsterminal. Die Renovierung der B415 wird abgeschlossen werden. Auch die Entscheidung, wo das Jugendcafé platziert werden soll, fällt bis zum Jahresende.

Zisch: Welches sind Ihre Lieblingsurlaubsorte? Was gefällt Ihnen dort so gut?
Müller: Neben Brasilien gehe ich gerne nach Skandinavien – da besonders nach Finnland. Oder einfach auch zum Waldmattensee bei Kippenheimweiler.

Zisch: Wir lieben es, Gedichte aufzusagen. Manchmal lernen wir lustige, moderne Gedichte. Aber auch die "alten" gefallen uns gut. Der Herr von Ribbeck und "Er ist’s" von Eduard Mörike haben es uns besonders angetan. Kennen Sie die Gedichte, haben Sie diese Gedichte auch einmal gelernt? Und haben Sie ein Lieblingsgedicht?
Müller: Den Herrn von Ribbeck kenne ich und weiß noch ein paar Zeilen davon. Aber "Er ist’s" müsst ihr mir bitte vortragen. Ich kenne Mörike als Dichter, aber das Gedicht nicht mehr auswendig.

Wolfgang Müller zitiert einige Zeilen des Gedichts von Theodor Fontane: "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland…." Die Zischreporter sagen im Chor das Mörikegedicht "Er ist’s" auf.

Zisch: Welche Veranstaltungen in Reichenbach besuchen Sie oft, und was gefällt Ihnen dabei gut?
Müller: Sehr gerne besuche ich die Veranstaltungen rund um die Fasent und das Lichterfest. Auch die Veranstaltungen in der Hammerschmiede sind immer sehr interessant.

Zisch: Haben Sie für uns einen Ratschlag, den wir beim Übergang in die weiterführende Schule beherzigen können?
Müller: Versucht, euch für alles zu interessieren. Später kann man das Gelernte bei vielen Gelegenheiten wieder gebrauchen.
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