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Erfrischung

Halo-Halo, Gazoz und Citronnade – diese Erfrischungsdrinks sind weltweit besonders beliebt

  • Carola Frentzen (dpa) und dpa-Korrespondenten

  • Mo, 27. Juni 2022, 00:00 Uhr
    Gastronomie

in den heißen Monaten erfrischen sich Menschen rund um die Welt mit Sommerdrinks. Fast alle Länder haben einen Geheimtipp parat.

Erfrischend!  | Foto: popout  (stock.adobe.com)
Erfrischend! Foto: popout  (stock.adobe.com)
Bei heißen Temperaturen sehnen sich die Menschen rund um den Globus nach kühlen Durstlöschern, um den schwitzenden Körper zu erfrischen. Fast alle Länder haben einen Geheimtipp parat. Manche Drinks sind Tradition, andere entwickeln sich gerade erst zum Trendgetränk. Eine sommerliche Reise um die Welt zwischen Kräutern, Infusionen, lila Soda und Harz-Paste.

Thailand: Der Eistee Cha Yen ist ganz nach dem Geschmack der Thais – nämlich recht süß und trotzdem bei den ganzjährig heißen Temperaturen sehr erfrischend. Das berühmte Kaltgetränk gibt es an jeder Ecke. Unverkennbar ist die Farbe: Der Thai Ice Tea leuchtet in sonnigem Orange. Ins Glas kommt zunächst ein stark aufgebrühter Schwarztee, der mit Gewürzen wie Sternanis, Kardamon, Tamarinde oder Orangenblütenwasser verfeinert wurde. Dies verleiht dem Drink seine einzigartige Note. Der Tee wird dann mit einer guten Portion Zucker und gesüßter Kondensmilch gemixt und in ein Glas mit zerstoßenem Eis gegeben.

Neuseeland: Lemon and Paeroa, oder kurz L&P, ist "in Neuseeland weltbekannt". So lautet der clevere Werbeslogan für das Getränk vom anderen Ende der Welt, das schon 1907 erfunden wurde. Es besteht aus Zitronensaft und sprudelndem Mineralwasser aus dem kleinen Ort Paeroa auf der Nordinsel. Das Wässerchen hat einen ganz eigenen Geschmack, zusammen mit der Zitrusnote ergibt sich eine perfekte Balance zwischen süß und sauer. L&P, das in einer braunen Flasche mit gelbem Aufdruck daherkommt, wird aber auch für alkoholische Mix-Getränke verwendet. In Paeroa wurde dem Kultgemisch sogar ein sieben Meter hohes Denkmal gewidmet – in Form einer Nachbildung der berühmten Flasche.

Südafrika: Ein Klassiker in der Metropole Kapstadt ist der Table Mountain, ein geschüttelter, saurer Brandy-Cocktail mit einem Schuss in der Region hergestellten Wermuts. Dazu kommen Minze, Kardamom, Limonensaft, Orangenbitter, Rooibusch-Sirup und eine herbe Infusion aus Fynbos-Blättern, den für das Kap Afrikas typischen Sträuchern. Serviert wird der Drink mit einer Schaumhaube, die die Wolken auf dem Tafelberg symbolisiert.

Griechenland: Beim Begriff U-Boot (griechisch: Ypovríchio) denken Leckermäuler von Athen bis Alexandroupolis zuallererst an dickflüssiges Mastix, das mit einem Dessertlöffel in eiskaltes Wasser getaucht wird. Für die zähe Paste werden Zucker und Vanille mit dem Harz des Mastixbaums vermischt, der ausschließlich auf der Insel Chios wächst. Das Harz hat einen recht eigenwilligen – eben harzigen – Geschmack. Jede griechische Oma weiß, wie sie mit dem Mix die Enkelkinder glücklich macht. Die Mastix-Masse löst sich beim Rühren im kalten Wasser langsam auf.

Israel: An heißen Sommertagen trinken Israelis gerne das süßliche Sprudelgetränk Gazoz. In Tel Aviv gibt es eine besonders trendige Version der traditionellen Fruchtlimonade: fermentierte Früchte werden dabei mit frischen Kräutern, Eis, Mineralwasser und Gewürzen gemixt. Der Drink erinnert im Geschmack etwas an das Tee-Gärgetränk Kombucha. Doch das Besondere an dem Tel Aviver Gazoz sind die schönen Arrangements von Blumen und frischen Kräutern, die es wie einen Strauß schmücken.

Spanien: Der deutsche Durchschnittsurlauber bestellt sich an heißen Sommertagen fast immer ein kühles Bierchen oder eine Sangria – egal ob auf Mallorca oder in Madrid. Bei den Spaniern selbst ist der Tinto de Verano – oder Sommerrotwein – aber mindestens ebenso beliebt. Das Gemisch ist nicht nur erfrischender, sondern in der Hitze auch verträglicher als etwa unverdünnter Wein. Das Rezept? Sehr einfach: Je zur Hälfte Rotwein und sprudelnde Zitronenlimonade. Einige Zitronen- oder Orangenscheiben, Eiswürfel – und fertig!

Philippinen: Das wohl berühmteste und bunteste Dessert des Inselstaates ist gleichzeitig ein Drink: Halo-Halo, auf Deutsch so viel wie Mix-Mix. Für die Zubereitung werden gesüßte Früchte wie Bananen oder Kokosnussstreifen, kandierte Mung- oder Kidneybohnen sowie rote und grüne Geleestücke mit geschabtem Eis bedeckt. Das Ganze wird mit Kondensmilch übergossen und mit Leche Flan (die philippinische Version von Crème Caramel) oder violetter Eiscreme mit Yams-Geschmack getoppt und mit geröstetem jungem Reis bestreut. Dann wird die Pracht zerstört und alles zusammengemixt (daher der Name). Die dicke Flüssigkeit wird getrunken, die Früchte und Bohnen gelöffelt.

Tunesien: In den heißen Sommermonaten gibt es das süße und leicht bittere Traditionsgetränk an jeder Ecke: Citronnade. Die Zitronen-Limonade löscht nicht nur effektiv den Durst, viele Liebhaber schwören auch auf ihren gesundheitlichen Nutzen. Citronnade stärke das Immunsystem, senke den Blutdruck und reguliere die Verdauung, erzählen die Tunesier. Manch einer schwört, der trüb-gelbe Drink sei auch ein Schlankmacher. Allerdings ist in dem Drink, der aus pürierten Zitronen, deren Schalen und stillem Wasser besteht, auch Zucker enthalten. Bei der Herstellung gibt es zwei Lager im Land: Einige kochen das Zitronengemisch zunächst vor, die anderen nicht. Ein paar Minzblätter oder Mandeln veredeln das gefilterte Getränk, das eisgekühlt verzehrt wird .

Ressort: Gastronomie

Dossier: Tipps gegen Hitze

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 27. Juni 2022: PDF-Version herunterladen

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