Wulf Daseking war Stadtplanungsamtschef in Freiburg und ein Befürworter des geplanten Stadttunnels. Jetzt äußert er Bedenken bezüglich des Projekts – und kritisiert seine Nachfolger.
BZ: Herr Daseking, Sie waren früher ein großer Befürworter des Stadttunnels. 2007 haben Sie bei einem Bürgergespräch im Stadtteil Wiehre gesagt, der Tunnel käme "einem Quantensprung" gleich, Sie malten positive Visionen für das Dreisamufer mit weniger Verkehr. Und heute?
Wulf Daseking: Tatsächlich hielt ich das Projekt Stadttunnel damals für eine gute Idee. Der Verkehr unter die Erde, oben eine "Stadt am Fluss" – das erschien mir im Sinne einer "Stadtreparatur" sinnvoll. Inzwischen hat sich meine Meinung verändert – ich habe sprichwörtlich den Tunnelblick verloren. Denn in den vergangenen Jahren habe ich viel über den Tellerrand hinausblicken ...