Zisch-Interview

"Ich habe so viele schöne Rollen gehabt"

Als Opernsängerin hat man einen abwechslungsreichen Beruf, bei dem man viel auf Reisen ist. Susanna Schnell ist derzeit am Theater in Freiburg.  

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Opernsängerin Susanna Schnell mit Zisc...unklen Wald“ am Theater Freiburg  | Foto: Privat
Opernsängerin Susanna Schnell mit Zisch-Reporterin Lotta Neudecker bei der Premiere „In einem tiefen dunklen Wald“ am Theater Freiburg Foto: Privat
Zisch: Was bist du von Beruf?
Schnell: Ich bin Sängerin.


Zisch:
Ich kenne dich aus den Kindermusicals "Pippi Langstumpf" und "In einem tiefen dunklen Wald" im Theater Freiburg. Warum bist du Opernsängerin geworden?
Schnell: Ich bin Opernsängerin geworden, weil ich schon immer fasziniert von der Musik gewesen bin und in meinem Leben schon sehr viele Instrumente gespielt habe. Deswegen siehst du hier bei mir zu Hause verschiedene Instrumente wie eine Gitarre, eine Querflöte, ein Quadro, eine Trommel und ein Klavier. Ich habe schon immer mit Freunden Musik gemacht. Dass ich Sängerin werden wollte, wusste ich aber erste mit 19 Jahren. Da war ich in einem Chor und wir haben großartige Auftritte gehabt.

Zisch: Was gefällt dir so an diesem Beruf?
Schnell: Ich liebe den Beruf, weil er so vielfältig ist. Man muss sehr viele Dinge können, wie zum Beispiel schauspielern, tanzen, singen und viele Sprachen sprechen. Die Opern sind entweder auf Deutsch, Italienisch, Englisch, Russisch oder Spanisch. Außerdem tritt man an verschiedenen Orten auf, das heißt, man reist auch sehr viel. Deshalb ist es ein sehr spannender Beruf.

Zisch: Bei der Oper hat man ja auch immer tolle Kostüme an. Was war dein Lieblingskostüm?
Schnell: Oh, das ist eine schwierige Frage. In dem Kindermusical "Pippi Langstrumpf", das du auch gesehen hast, habe ich ein cooles Kostüm gehabt. Das war ein Kleid mit vielen Bonbons und Süßigkeiten, die ich gerne gegessen hätte. Aber in dem Stück waren die Süßigkeiten für alle anderen, nur nicht für mich. Das fand ich dann unfair, wie du dir vorstellen kannst (lacht).

Zisch: Und welche deiner Rollen hat dir am besten gefallen?
Schnell: Ich habe so viele schöne Rollen gehabt. In der "Pippi Langstrumpf" zum Beispiel war meine Lieblingsrolle die Lehrerin, weil sie vor den Kindern so viel Quatsch gemacht hat. Das hat mir immer viel Spaß gemacht.

Zisch: Wie lange dauert eine Ausbildung zur Opernsängerin?
Schnell: Das Studium dauert vier Jahre und danach kann man noch einen oder zwei Master machen, die auch nochmal jeweils zwei Jahre dauern. Je nachdem, was man danach noch als Master macht, dauert es zwischen vier und sechs Jahren.
Zisch: Wie lange bist du schon Opernsängerin?
Schnell: Meinen Abschluss habe ich 2011 gemacht, das heißt also, ich bin schon seit ungefähr 12 Jahren eine gelernte Opernsängerin.

Zisch: Wie sieht der typische Arbeitstag einer Opernsängerin aus?
Schnell: Okay, pass auf: Zuerst muss man ganz viel schlafen, das ist sehr wichtig (lacht). Nach dem Aufstehen trinke ich immer einen warmen Tee. An einem Tag ohne Vorstellung beginnt die Probe um 10 Uhr, das heißt, um 10 Uhr muss meine Stimme aufgewärmt sein. Deshalb muss ich spätestens um 7.30 Uhr aufstehen und frühstücken. Dann habe ich eine Stunde Zeit, um Körperübungen zu machen, um den Körper aufzuwärmen. Dann singe ich mich warm, da auch meine Stimme geweckt werden muss. Wenn am Abend eine Vorstellung ist, dann habe ich keine Probe. Dann versuche ich, mir einen entspannten Vormittag zu machen, bleibe lange im Bett, lese, gehe spazieren oder joggen. Man muss versuchen, seinen Körper entspannt zu halten, aber auch gleichzeitig bereit für die große Aufführung am Abend zu sein. Vor der Aufführung muss man ungefähr eine Stunde in die Maske, um geschminkt zu werden. Du siehst, jeder Tag ist unterschiedlich.

Zisch: Gibt es auch etwas, das du nicht an deinem Beruf magst oder schätzt?
Schnell: Manchmal ist der Beruf etwas unsicher. Man muss sehr flexibel sein. Oft weiß man nicht, wie und was man in den nächsten Monaten arbeiten wird und welche Rolle man spielt. Auch kann man den Beruf oft nicht bis zur Rente machen und muss sich dann eine andere Beschäftigung suchen.
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