Zisch-Interview

"Ich schreibe jeden Tag mit Zeitdruck"

Jens Kitzler wusste bereits nach der Schule, dass er Journalist werden möchte. Als BZ-Redakteur bei der Stadtredaktion Freiburg begegnet er jedem Tag neuen spannenden Dingen.  

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Die Zisch-Maskottchen bei ihrer Arbeit in der Redaktion (von links): B. Zetti, Betti Z. und Bahati Zisch Foto: Ferdinando Terelle
Zisch: Herr Kitzler, wie lange sind Sie schon Reporter?
Kitzler: Schon über 20 Jahre lang.

Zisch: Wieso und wann haben Sie mit diesem Beruf angefangen?
Kitzler: Schon zum Ende meiner Schulzeit wusste ich, dass ich gerne schreibe und habe dann bald auch angefangen, für Zeitungen zu schreiben.

Zisch: Wie bekommen Sie Ihre Informationen für Ihre Texte?
Kitzler: Vor allem, indem ich mit ganz vielen Leuten spreche. Und dadurch, dass man die Augen aufmacht, wenn man durch die Stadt geht und guckt, ob irgendwo eine gute Geschichte winkt.

Zisch: Wie lange dauert es, einen Artikel zu schreiben?
Kitzler: Das reine Schreiben ist oft das geringste Problem. Wenn es nur darum geht, 70 Zeilen vollzuschreiben, das hat man in einer Stunde oder in anderthalb Stunden geschafft. Aber du musst ja dafür viele Sachen in Erfahrung bringen, das kann den ganzen Tag dauern oder noch länger.

Zisch: Also je nachdem, über was man schreibt?
Kitzler: Genau, es kann sein, dass ich morgens ein paar Telefonate mache und kann losschreiben, oder ich muss viele Leute und Orte aufsuchen, so dass das den ganzen Tag oder mehrere Tage dauert.

Zisch: Wie viele Artikel schreiben Sie am Tag?
Kitzler: Im Schnitt einen pro Tag, manchmal auch zwei. An einigen Artikeln arbeite ich auch mehrere Tage.

Zisch: Was war Ihr spannendster Artikel?
Kitzler: (lacht) Ich habe schon so viele geschrieben, ich weiß es nicht mehr. Spontan fällt mir ein: Ich habe mal eine Geschichte über Wissenschaftler gemacht, die mit einer riesigen Kanone Meteoriteneinschläge auf der Erde simulieren. Das war spannend. Aber eigentlich ist es immer spannend, weil wir Reporter an viele Stellen kommen, an die andere nicht ohne Weiteres hinkommen.

Zisch: Waren Sie schon einmal an einem gefährlichen Ort?
Kitzler: Wo es mir zumindest immer ein wenig mulmig wurde, war bei Bombenentschärfungen hier in der Stadt. Da steht man neben so einem Riesending und dann erklären die Spezialisten: "Die Bombe ist noch scharf, wir machen uns jetzt an die Arbeit." Da kommt man schon ins Schwitzen.

Zisch: Haben Sie auch schon mal richtig prominente Menschen für Artikel getroffen?
Kitzler: Na ja, man begegnet natürlich schon ab und an irgendwelchen Ministerpräsidenten, Ministerinnen und Ministern oder auch mal ausländischen Staatsgästen.

Zisch: Und haben Sie schon mal SC-Freiburg-Spieler getroffen?
Kitzler: Ja, wenn sie auch Sachen über den Fußball hinaus machen, dann habe ich mit ihnen zu tun, mit Nils Petersen zum Beispiel und Christian Streich.

Zisch: Würden Sie Reporter als Beruf empfehlen? Wenn ja, für wen und warum?
Kitzler: Für wen ist klar: Für Leute, die sprachlich versiert sind und schnell schreiben können. Jemand, der vor jedem Wort überlegen muss, was er da wohl schreibt, hätte Probleme, denn man muss jeden Abend alles fertig haben, bevor die Druckerpresse anläuft. Das heißt, ich schreibe jeden Tag mit Zeitdruck und muss auch noch die Bilder organisieren, mich mit dem Fotografen absprechen und vieles mehr. Wichtig ist aber auch noch, dass man sich für ein Thema richtig interessiert, oder aber für ganz viele Sachen. Und dass man neugierig ist und noch vor allen anderen etwas rausfinden möchte. Toll an dem Beruf finde ich, dass man jeden Tag was anderes macht und immer etwas Neues erlebt.

Zisch: Also, Sie würden Reporter demnach als Beruf anderen Menschen weiterempfehlen?
Kitzler: Ich mache diesen Job wirklich sehr gerne.
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