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Interview mit einer Erzieherin

"Kinder Kind sein lassen"

  • Joshua Schlegel, Klasse 8a & Hebelschule Schliengen

  • Mi, 19. Dezember 2012, 14:15 Uhr
    Schülertexte

Kinderbetreuung ist in aller Munde: Die Diskussion über Betreuungsgeld und den gesetzlich garantierten Kita-Platz nimmt kein Ende. Hat man sich aber auch mal gefragt, wie sich Erzieher und Erzieherinnen fühlen? Wie sie handeln und was sie eigentlich in diesem Beruf machen? Diese Fragen hat Joshua Schlegel an Petra Weber gestellt. Sie ist Leiterin des Kindergartens Schliengen-Obereggenen.

  | Foto: dpa
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Zischup: Wie sind Sie dazu gekommen, Erzieherin zu werden?
Petra Weber: Ich habe jüngere Geschwister und habe oft Baby gesittet. Dadurch ist mir klar geworden,dass das Betreuen der Kinder mir Spaß macht und dass ich gut mit Kindern umgehen kann.

Zischup: Was macht Ihnen Freude und was nervt Sie an diesem Beruf?
Weber: Freude machen mir lachende Kindergesichter, der abwechslungsreiche Alltag und dass man jedes einzelne Kind in seiner Entwicklung fördern und seine Entwicklungsschritte beobachten kann.

Zischup: Was halten Sie von dem neuen Gesetz, das 2013 in Kraft treten soll und das Kindern ab dem ersten Geburtstag einen Berteuungsplatz zusichert?
Weber: Für berufstätige Eltern ist das ein Vorteil. In speziellen Kinder-Krippen werden die Kinder gut betreut. In unserer Einrichtung werden die Kinder ab dem zweiten Lebensjahr aufgenommen, die sich gut in die Gruppe integrieren.

Zischup: Werden Sie gut bezahlt? Sind Sie mit dem Gehalt zufrieden?
Weber: Für die Anforderungen, die ein Erzieher oder einer Erzieherin täglich hat, ist es zu wenig.

Zischup: Sind in der vergangenen Zeit mehr oder weniger Kinder in den Kindergarten gekommen?
Weber: Obereggenen war schon immer gut besucht und auch die Nachmittage sind gut ausgelastet.

Zischup: Finden Sie das Arbeiten im Kindergarten anstrengend?
Weber: Es gibt natürlich auch Tage, die anstrengend sind, zum Beispiel der Montag nach den verregneten Wochenenden, wenn die Kinder viel fern gesehen haben.

Zischup: Gibt es ein großes bauliches Problem?
Weber: Baulich sind wir gut ausgestattet.

Zischup: Sind Sie schon die ganze Zeit Erzieherin oder hatten Sie vor dem Beruf einen anderen ausgeübt?
Weber: Nein, ich bin schon die ganze Zeit Erzieherin. Es ist mein Traumberuf.

Zischup: Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste an ihrem Beruf?
Weber: Kinder Kind sein zu lassen und jedes Kind da abholen, wo es gerade in seiner Entwicklung steht, jedes Kind annehmen, wie es ist, und wichtig ist es auch, den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich zu selbstständigen und selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln zu können.

Zischup: Ist Erzieher mehr als ein Beruf?
Weber: Ja, es entsteht eine ganz enge Bindung zu den einzelnen Kindern.

Zischup: Was würden Sie ändern, wenn Sie es könnten?
Weber: Ich würde nichts ändern. Ich bin sehr zufrieden.

Zischup: Was braucht man für den staatlich anerkannten Erzieher?
Weber: Man braucht die Mittlere Reife. Dann kommt eine dreijährige Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik (Erstes Jahr Berufsfindung). Zuletzt kommt das vierte Jahr, das Anerkennungs-Jahr, das man in einer Einrichtung verbringt.

Ressort: Schülertexte

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