"Man muss die Hühner richtig füttern"

ZISCH-INTERVIEW mit dem Hühnerzüchter Bernhard Hoch, der japanische Zwerghühner züchtet und auch ein Lieblingshuhn hat.  

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Bernhard Hoch, ein Hahn und Reporterin Meret Marquardt  | Foto: Marquardt
Bernhard Hoch, ein Hahn und Reporterin Meret Marquardt Foto: Marquardt

Zisch-Reporterin Meret Marquardt, aus der Klasse 4c der Weiherhof-Grundschule in Freiburg hat Bernhard Hoch, einen Hühnerzüchter aus dem Glottertal, interviewt.

Zisch: Wie kam es dazu, dass Sie Hühnerzüchter geworden sind?
Hoch: Ich hatte von klein auf viele Tiere, weil ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin. Da hatte ich Kaninchen und kleine Schweine, die ich versucht habe, zahm zu machen. Und dann habe ich auch immer schon Hennen gesetzt, so dass ich kleine Küken hatte. Später ging das nicht mehr mit den Tieren, weil ich während der Schulzeit eine Zeit im Internat war. Später, als wir dann verheiratet waren und hierher gezogen sind, habe ich gesagt: Jetzt kommen wieder Tiere hierher. Erst hatte ich viele Kaninchen, aber dann habe ich langsam auf Hühner umgestellt. Das war 1984.
Zisch: Wie viele Hühner haben Sie?
Hoch: Gerade habe ich ungefähr zehn Hähne, 30 Hennen und etwa 40 Küken die fünf Tage alt sind. Im Sommer sind es dann auch schon mal 200. Die gehen dann teilweise auch ganz weit weg auf Aufstellungen, mal nach Leipzig, mal nach Dresden, nach Hannover... Dann gehen auch Tiere von mir zu anderen Züchtern, weil die denen gefallen, und so sind Tiere von mir zum Beispiel auch in Thailand.
Zisch: Wie heißt ihre Hühnerrasse?
Hoch: Die Rasse, die ich habe, heißt Chabo. Das sind japanische Zwerghühner, die werden sehr zahm. Das hängt damit zusammen, dass sie über mehrere Jahrhunderte in Japan auf kleinem Raum gezogen wurden und dadurch sehr stark an den Menschen gewöhnt worden sind. Es gibt kaum eine Rasse, die so zahm wird wie die Chabo-Hühner.
Zisch: Was mögen Sie an den Hühnern?
Hoch: An den Hühnern ist sehr schön, dass man sehr gut sehen kann, wie sie aufwachsen. Man kriegt mit, wie die Eier gelegt werden, wie dann die Glucke die Eier ausbrütet, die Küken führt und bemuttert und dass sie eben dann zahm werden. Außerdem ist es auch sehr praktisch, dass man an Essensresten im Haushalt gar nichts wegzuschmeißen braucht, weil die Hühner das gerne fressen.
Zisch: Was finden Sie schwierig an der Hühnerzucht?
Hoch: Bei den Hühnern ist es immer ein bisschen schwierig, dass die Hähne natürlich doch etwas Krach machen. Und wenn man so viele Hähne hat wie ich und die krähen immer, dann ist das für die Nachbarschaft schon ein bisschen lästig. Da habe ich aber großes Glück! Ich habe eine ganz tolle Nachbarschaft, deswegen kann ich das bei mir so machen. Man kann auch Hühner halten, ohne dass Hähne dabei sind, das ist im Grunde kein Problem. Aber es ist halt schön, wenn ein Hahn dabei ist.
Zisch: Bekommen Sie oft Besuch von Füchsen, Mardern und anderen Raubtieren?
Hoch: Ja, praktisch jede Nacht. Im Winter kann ich im Schnee schön sehen, dass der Fuchs jede Nacht kommt und guckt, ob die Türen zu sind. Und wenn ich das einmal vergessen würde, dann hätte ich halt Pech. Aber der läuft hier immer entlang, der geht zunächst bei mir an den Bach runter, dann geht er nach und nach an den Ställen entlang. Und dann habe ich auch immer wieder Marder. Ich habe auch schon viele gefangen, aber die kommen bei mir nur nachts, und wenn ich abends zumache, dann bin ich geschützt. Aber das darf ich halt nicht vergessen.
Zisch: Wie bereiten Sie Ihre Hühner auf Wettbewerbe vor?
Hoch: Eigentlich gibt es gar keine besondere Vorbereitung. Wichtig ist, wenn man auf Ausstellungen will, dass man sie immer gut hält! Man kann also nicht sagen, "die Ausstellung ist nächste Woche, da kümmere ich mich dann mal drum", sondern das fängt schon bei der Fütterung an. Man muss die Hühner richtig gut und artgerecht füttern, nicht zu viel und nicht zu wenig – man sieht den Hühnern an, ob man sie gut hält. Dann haben sie gesunde und glänzende Federn. Wenn man sie nicht gut hält oder sie von Ungeziefer befallen sind oder so etwas, dann sieht man das den Federn an. Vor der Ausstellung selbst wasche ich ihnen die Füße und den Kamm. Der Kamm wird ein kleines bisschen eingeölt, weil der dann sehr schön glänzt. Auch im Winter muss man bei den Hähnen die Kämme einölen, damit sie ihnen nicht erfrieren – bei meinen Hähnen besonders, da sie große Kämme haben.
Zisch: Haben Ihre Hühner schon mal etwas gewonnen?
Hoch: Die haben schon ganz viel gewonnen. Das ist aber nicht das Wichtigste bei den Ausstellungen, das ist nur ein schöner Nebeneffekt. Das Wichtigste ist, dass ich inzwischen in vielen Ländern viele Mitzüchter und Freunde habe. Dann freuen wir uns, wenn wir uns treffen und fachsimpeln können, und tauschen auch Tiere aus. Dadurch habe ich meine auch sehr verbessert. Es gibt einen Standard, den haben wir zusammen entwickelt, da ist beschrieben, wie die Hühner aussehen sollen, danach züchte ich. Am Anfang, also ungefähr 1990, gab es meinen Farbenschlag gold-porzellanfarbig kaum, mittlerweile ist es der zweitstärkste Farbenschlag. Und daran habe ich ein bisschen mitgeholfen.
Zisch: Haben Sie ein Lieblingshuhn?
Hoch: Ja, habe ich meistens. Ich habe eines, das ist jetzt schon sieben Jahre alt, und die wird bei mir natürlich alt. Die legt nur noch ein paar Eier und die sind meist schalenlos. Das ist eine ganz Hübsche, die ist sehr gesund, hat einen ganz roten Kamm und sieht das ganze Jahr über gleich gut aus.
Zisch: Geben Sie Ihren Hühnern Namen?

Hoch: Nee, Namen haben die keine, auch die Lieblingshenne nicht. Dafür habe ich zu viele. Jedes Huhn hat natürlich einen Ring, damit ich die auch auf den Ausstellungen wiederfinde.

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