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Qualität statt Quantität

  • Maria Isele, Sophia Rieck, Klasse 9a, Kreisgymnasium Hochschwarzwald & Titisee-Neustadt

  • Di, 26. April 2016, 10:52 Uhr
    Schülertexte

"Je mehr, desto besser", so lautet das Motto der Bildungspolitik, wenn es um den Fremdsprachenunterricht geht. Jeder Gymnasiast hat heutzutage mindestens zwei Fremdsprachen zu erlernen: Viele Schüler wählen in der fünften Klasse Englisch, das ist die Pflichtsprache, und in der sechsten Klasse Französisch. Beide Sprachen werden drei- bis vierstündig pro Woche unterrichtet. Spätestens in der siebten Klasse kann eine dritte Fremdsprache, in den meisten Fällen ist das Latein oder Spanisch, zusätzlich gewählt werden.

Damit sollen die Schüler ihre Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt vergrößern.

Am Anfang sind die Schüler noch begeistert, auch noch eine dritte Fremdsprache zu erlernen. Im Schulalltag sind viele Kinder jedoch schon bald damit überfordert, schließlich muss dann in drei Fächern Grammatik und Vokabeln gepaukt werden. Hinzu kommt der viele Nachmittagsunterricht. Die Hobbys und die persönlichen Interessen der Kinder treten dabei komplett in den Hintergrund.

Ein anderes großes Problem beim Lernen ist, dass es durch die Ähnlichkeit der Sprachen, insbesondere beim Spanischen und Französischen, oft zur Durchmischung der Vokabeln oder Grammatik kommt. Zudem werden die anderen Sprachen statt vierstündig nur dreistündig unterrichtet, um die Wochenstundenzahl der Schüler nicht zu überhöhen. Dadurch leiden allerdings Grammatik- und Kommunikationsübungen, da die Zeit zum Üben zu knapp ist.

In der zehnten Klasse müssen die Schüler dann erneut ihre Kurse wählen, wobei meistens eine Fremdsprache, oft sogar zwei Fremdsprachen, wieder abgewählt werden. Grund dafür ist, dass viele Schüler erfahren mussten, dass drei Fremdsprachen sie überfordern. Im Hinblick auf die bevorstehende Abiturprüfung wird oft eine oder zwei Fremdsprachen abgewählt, um einen besseren Notendurchschnitt in der Abitursendnote zu erreichen.
Es bleibt die Frage, ob sich die Mühe der Schüler dann überhaupt gelohnt hat, für die Fremdsprachen zu lernen, und ob es nicht mehr Sinn macht, statt drei Fremdsprachen lieber von Anfang an nur eine, höchstens zwei Sprachen zu unterrichten. Da Englisch ohnehin in fast allen Ländern der Welt unterrichtet wird, sollten die Bildungspolitiker in Betracht ziehen, Englisch zum Beispiel sechsstündig pro Woche zu unterrichten, sodass die Schüler nach dem Schulabschluss zumindest diese Sprache fließend beherrschen. Hier sollte gelten: Qualität statt Quantität.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 22. April 2016: PDF-Version herunterladen

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