Heimkommen
Sehnsuchtsorte vor der Tür
Verlagsthema Das Freizeitangebot in den Städten und Gemeinden im Schwarzwald und im Rheintal sowie die Lage mit der Nähe zum Elsass und der Schweiz wirken anziehend.
Di, 20. Dez 2022, 9:35 Uhr
Verlagsthema
Thema: Heimkommen
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Studierende an den Hochschulen im Dreiländereck sind ebenso begeistert wie Seniorinnen und Senioren, die sich die sonnenreichste und kulturell vielfältige Region zu ihrem Alterssitz auserkoren haben. Die einzelnen Gebiete wie der Kaiserstuhl, das Kinzigtal oder der Hochschwarzwald vermarkten sich unter ihren Eigennamen, doch je entfernter um Gäste geworben wird, desto eher versammelt man sich unter dem weltweit bekannten Markennamen des Schwarzwaldes, dessen Gebiet mehr als 11.000 Quadratkilometer umfasst.
Unter dem Slogan herz.erfrischend.echt steht das Mittelgebirge von Lörrach bis Karlsruhe und von Pforzheim bis Waldshut für eine Vielfalt an erlebnisreichen touristischen Freizeitmöglichkeiten. Diese werden zu immer wichtigeren "weichen" Standortfaktoren, auch wenn es um die Ansiedlung von Betrieben und damit um die Anwerbung von Arbeitskräften geht. Galt der "schwarze Wald" einst als "silva nigra" den Römern und besonders Cäsar noch als uneinnehmbar und von wilden Tieren bewohnt, so wagten sie sich dennoch über die Furten des Rheins und hinterließen den Weinbau und repräsentative Badeanlagen wie in Baden-Baden oder Badenweiler.
Edle Tropfen von Weingütern und Winzergenossenschaften, aber auch süffige Biere aus kleineren und größeren Familienbrauereien sowie sprudelnde Mineralwasser stehen für ein umfassendes Getränkeangebot. Hier muss niemand verdursten – und verhungern schon gar nicht. Österreichische und französische Einflüsse haben in der badischen Küche dafür gesorgt, dass heimische Erzeugnisse aus der Jagd und der Landwirtschaft zu beliebten und weithin bekannten Delikatessen zubereitet werden können.
Der Schwarzwald zählt deutschlandweit zur kulinarischen Spitze, was sich nicht nur an den "ausgezeichneten" Sterne-Restaurants, sondern vor allem am breitgestreuten Angebot an hervorragenden Landgasthöfen mit einer langen Tradition absehen lässt.
Der Schwarzwald wurde besonders durch Filme wie "Das Schwarzwaldmädel" (1950), einer Verfilmung der Operette von Leon Jessel, im zerbombten Nachkriegsdeutschland zu einem besonders heil gebliebenen Sehnsuchtsort – 16 Millionen Menschen hatten den Film damals im Kino gesehen. Er löste eine Welle an Touristen aus, an den die Ausstrahlung der "Schwarzwaldklinik" 1985 im ZDF mit ihren 70 Folgen fast lückenlos anknüpfen konnte.
Wichtig für die Entwicklung des Tourismus war die frühe verkehrliche Erschließung durch Kutschenverbindungen und vor allem der Eisenbahnbau, der mit der Schwarzwaldbahn (ab 1863) und der Höllentalbahn (Bau ab 1882), Gäste mitten in den Schwarzwald und zum Skifahren auf die Höhen des Feldbergs brachte. In Todtnau zu Füßen des Feldbergs wurde 1891 der erste deutsche Skiclub gegründet – heute tummeln sich Langläufer auf 2000 bestens präparierten und ausgeschilderten Loipen; 100 Lifte bringen Alpin-Skifahrer und Snowboarder auf Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. In sonnigen Höhen und in klarer Winterluft scheint die Diskussion um den Klimawandel und die Schneesicherheit in weite Ferne gerückt.
Sobald der Schnee sich überall verzogen hat, schnüren Einheimische und Gäste ihre Wanderschuhe. Der rührige Schwarzwaldverein sorgt für eine übersichtliche Markierung auf 24.000 Kilometer Wanderwegen – Rundwege durch die Weinanbaugebiete und über aussichtsreiche Höhenzüge sowie Fernwanderwege durchziehen das einzigartige Wanderparadies im Süden Deutschlands.
Unzählige Radwege laden zu gemütlichen Familientouren oder mit dem Rennrad zu sportlichen Herausforderungen auf den Spuren der Tour de France oder der Deutschland-Tour ein. Der Schwarzwald hat sich seit Jahren auch als Mountainbike-Eldorado einen Namen gemacht, wo satte Aufstiege und rasante Abfahrten in herrlicher Natur möglich sind.
Die Region ist so attraktiv, dass es bereits zum geflügelten Spruch geworden ist, dass es in Deutschland nur zwei Sorten von Menschen gäbe, nämlich jene, die schon hier lebten und arbeiteten und eben die anderen, die gerne hier leben und arbeiten wollten und für die der Schwarzwald immer ein Sehnsuchtsort geblieben ist.
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