"Sicher durchs Internet"

ZISCH-INTERVIEW mit Medienpädagoge Matthias Baumann über Soziale Netzwerke.  

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Matthias Baumann  | Foto: Antje Rösch
Matthias Baumann Foto: Antje Rösch

Zisch-Reporterin Annika Wüst aus der Klasse 4 der Grundschule Hausen im Wiesental hat ein Interview mit dem Medienpädagogen Matthias Baumann geführt.

Matthias Baumann hat uns drei Unterrichtsstunden lang Soziale Netzwerke erklärt. Er hat mit uns ein Spiel gespielt, in dem wir – ähnlich wie auf Facebook – Dinge posten durften. Das ging so: Jeder hat ein paar Post-it-Klebezettel bekommen und konnte etwas drauf schreiben. Die Zettel wurden dann jemandem aus der Klasse angeklebt. Dabei konnten wir erfahren, dass – wie auf Facebook – miteinander kommuniziert wurde, Freundschaftsanfragen und Bilder, aber auch Beschimpfungen verschickt wurden. Matthias Baumann hat uns Kindern das Internet toll erklärt und uns natürlich auch die Gefahren im Netz aufgezeigt. Sein Besuch hilft uns, so dass wir Kinder, wenn wir größer werden, hoffentlich keine schlimmen Sachen im Internet erleben.

Ich fand das Thema und das Gespräch mit Matthias Baumann so spannend, dass ich noch mehr wissen wollte. Deshalb habe ich ihn später noch interviewt:

Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, zum Thema Facebook und Co. in Schulen zu gehen und mit Schülerinnen und Schülern zu arbeiten?
Baumann: Ich habe schon immer gerne mit Schülerinnen und Schülern gearbeitet. Im Laufe der Jahre fiel mir auf, dass sich die Menschen immer mehr im Internet unterhalten. Zuerst gab es Schüler-VZ, später Facebook, heute vor allem WhatsApp. Dabei habe ich auch gemerkt, dass die meisten dabei nicht überlegen, was sie alles von sich ins Netz stellen. Das führt seither immer mehr zu Problemen und Streit. Als das Landesmedienzentrum dann das Programm 101-Schulen ins Leben gerufen hat, habe ich mich gemeldet.
Zisch: Wie lange machen Sie das schon?
Baumann: Mittlerweile mache ich das bereits seit 2008. Das sind schon sieben Jahre.
Zisch: Macht Ihnen diese Arbeit Spaß?
Baumann: Sehr großen Spaß! Ich lerne viele junge Menschen kennen, die alle verschieden sind. Dadurch lerne ich auch viel von den Kindern und Jugendlichen.
Zisch: Wo gehen Sie überall in Schulen und in welche Schulen?
Baumann: Ich bin im gesamten Bundesland zwischen Karlsruhe und Waldshut unterwegs. Außerdem auch viel im Schwarzwald und in der Gegend von Villingen-Schwenningen.
Zisch: Wie sind Sie auf unsere Schule gekommen?
Baumann: Eure Schule hat beim Landesmedienzentrum angefragt, und dieses hat die Anfrage an mich weitergegeben.
Zisch: In welchen Klassenstufen arbeiten Sie mit den Schülerinnen und Schülern?
Baumann: Das ist sehr unterschiedlich. Ich bin in allen Schultypen unterwegs: Grundschule, Haupt- und Realschule, Gymnasium. Die Arbeit in Grundschulen wird aber seit zwei Jahren immer mehr.
Zisch: Warum ist es Ihnen so wichtig, mit Grundschulkindern zu arbeiten?
Baumann: Die Kinder haben heute immer früher Kontakt mit dem Internet. Das Netz ist eine tolle Sache, birgt aber auch Gefahren wie Probleme mit dem Datenschutz, Cybermobbing und dergleichen. Ich sehe mich selber auch manchmal als Verkehrserzieher: Wie auf der Straße kann man auch im Internet unter die Räder kommen oder zumindest Probleme haben. Wenn man auf sich achtgibt und Respekt für andere Menschen hat, ist das Internet ein ganz spannender Ort.
Zisch: Warum gibt es zu diesem Thema auch einen Elternabend?
Baumann: Eltern erfahren von ihren Kindern meistens nicht, was sie im Internet so machen. Außerdem wissen sie oft nicht, was in vielen Bereichen, zum Beispiel in Sozialen Netzwerken wie Facebook, eigentlich genau passiert. Das Internet ist hinter der bunten Oberfläche eine hochkomplizierte Angelegenheit, in der es auch viel um Geld geht. Ich gebe den Eltern Einblicke in Hintergründe und Schwierigkeiten, die man im Internet bekommen kann, und berate sie bei Problemen. Das ist wichtig, damit sie ihre Kinder im Umgang mit dem Internet begleiten können.

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