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Zischup-Kommentar

Wenn Kriege vergessen werden

  • Dustin Suhr, Klasse 9a, Kreisgymnasium & Freiburg

  • Di, 30. Mai 2017, 00:00 Uhr
    Schülertexte

Seit 2014 herrscht in der Ukraine Krieg, doch schon lange wird nicht mehr darüber berichtet. Warum eigentlich? Dieser Frage geht Dustin Suhr, Schüler der Klasse 9a des Kreisgymnasiums in Bad Krozingen nach.

Eine Frau aus Donezk steht vor ihrem zerstörten Haus.   | Foto: dpa
Eine Frau aus Donezk steht vor ihrem zerstörten Haus. Foto: dpa
In der Ukraine herrscht seit 2014 Krieg zwischen Regierungstruppen der Ukraine und den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Der Konflikt begann anfangs mit normalen Demonstrationen gegen die ukrainische Regierung. Diese Demos breiteten sich aber schnell zu Schusswechsel aus, bei denen es zu sehr vielen Toten kam. Seither wird sogar mit Panzern gekämpft und es kam zu einem Abschuss einer Passagiermaschine, bei der fast 300 Menschen starben. Russland bestreitet zwar eine Unterstützung der Separatisten, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dennoch groß dafür, da die Rebellen moderne Waffen besitzen und Russland negativ gegenüber der Ukraine eingestellt ist. Außerdem sind die diplomatischen Beziehungen zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew seit der Annexion der Krim durch Russland sehr angespannt.

Seit Anfang 2015 hört man allerdings kaum mehr etwas über den Krieg, weder von Fernsehsendern noch von Zeitungen. Hat sich die Lage in Osteuropa verbessert? Nein, die Menschen leiden, vor allem in den Krisengebieten, unter Hunger und Terror. Die Lage dort sei laut der Organisation Amnesty International total zusammengebrochen und es gibt Entführungen, auch Exekutionen. Warum aber findet man einen Bericht in der Zeitung, bei dem, wie schon so oft, über Gewalt in Videospielen diskutiert wird? Da wäre ein Bericht über diesen Konflikt sehr viel angebrachter. Natürlich wird es für den Leser langweilig, jeden Tag etwas über die Ukraine zu lesen, aber es gibt genug Menschen, die über Themen, die insbesondere in Europa stattfinden, informiert werden wollen, vor allem wenn man diese Berichte vielleicht am Ende der Woche noch einmal zusammenfassen kann und nicht täglich veröffentlichen muss. Dabei sollte es eigentlich völlig egal sein, wo und wie oft etwas passiert.

Allerdings sieht man viel häufiger, dass Bombenanschläge in Syrien gar keine Erwähnung finden, während kleinere Gewalttaten in Frankreich schon als Schlagzeile dienen. Und um zurück zum Thema zu kommen: So lange sich die Konfliktparteien, insbesondere Russland, nicht einigen können, wie der Konflikt zu lösen ist, ist keine Verbesserung der Lage in Sicht. Zumindest ist die ukrainische Regierung in dem Punkt erstmal erleichtert, dass der neue US-Präsident Donald Trump die Ukraine unterstützt und die Krim als rechtmäßiges Territorium der Ukraine ansieht.

Ressort: Schülertexte

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