Uni Freiburg

Wie war’s bei … der Podiumsdiskussion über die Macht der Populisten

Populistische Parteien werden immer beliebter. In vielen Ländern, wie den USA, sind Populisten bereits an der Macht. In dieser Podiumsdiskussion befassten sich die Forscher mit den Folgen.  

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Am Diskutieren: Juliet Kaarbo (von lin...ndra Destradi und Angelos Chryssogelos  | Foto: Tim Bayer
Am Diskutieren: Juliet Kaarbo (von links), David Cadier, Sandra Destradi und Angelos Chryssogelos Foto: Tim Bayer

An der Universität Freiburg wird ein neues EU-finanziertes Promotionsnetz zum Thema "Internationale Dimensionen und Effekte des Populismus" (IDEoPOP), koordiniert. Zur Auftaktkonferenz diskutierten führende Forscherinnen und Forscher über die Auswirkungen von Populisten an der Macht.

Das Publikum

Von Jung bis Alt ist alles dabei. Doch eine Sache haben fast alle gemeinsam:den akademische Hintergrund. Es sind vorwiegend Studierende und Professoren an diesem Abend zu Gast im Haus zur Lieben Hand. Sie sind so zahlreich erschienen, dass ein weiteres Aufstuhlen notwendig ist. Insgesamt sind es etwa 60 Zuhörende. Die meisten von ihnen vornehm gekleidet, ohne Hemd scheint man fehl am Platz.

Gespanntes Zuhören

Von Anfang bis Ende der 90 Minuten hören alle Zuschauenden gespannt zu. Schließlich waren an diesem Tag führende Forscher im Feld der internationalen Populismus-Forschung erschienen. So auch Angelos Chryssogelos , den die Moderatorin Sandra Destradi, Professorin an der Freiburger Universität als: "Gründungsvater des Feldes", anpreist. Die anderen beiden Forschenden sind: Juliet Kaarbo, ihr Forschungsschwerpunkte sind Führungspersönlichkeiten und außenpolitische Entscheidungsfindung und David Cadier, er forscht am Institut für strategische Studien (IRSEM) in Paris.

Der Elefant im Raum

Anfangs versuchen die Forschenden über möglichst viele verschiedene Populisten zu sprechen und nicht nur über den Bekanntesten. Doch es gibt kein Entrinnen. Donald Trump ist der Elefant im Raum und muss angesprochen werden. Verständlicherweise, so prägt dieser schließlich die internationale Politik wie kein Anderer. Besonders mit dem Thema Zölle und seinem Drang "Deals" auszuhandeln oder den Vorwürfen in Europa herrsche keine Meinungsfreiheit. An der Spitze des mächtigsten Staates der Welt sind die Auswirkungen seiner Politik für alle zu spüren. Er hat weniger Einschränkungen in seinem internationalen Handeln als andere Populisten. Es gibt fast keinen Tag, an dem er nicht in irgendeiner Form Teil der Nachrichten ist.

Die Auswirkungen

Ein zu langes Sprechen über Definitionen wird übersprungen. Gestartet wird quasi direkt mit Thesen zu den Auswirkungen, die Populisten auf die Welt haben. Auswirkungen, die jeder spüren kann. Populisten verändern das politische Klima, tragen zur Polarisierung bei, sie sprechen von politischen Gegnern als Feinden und haben einen Trend zum Personenkult. In der internationalen Politik wird versucht, möglichst gut für die eigene Klientel auszusehen, um populistische Narrative bedienen zu können, schließlich sind Populisten von Natur aus Anti-Establishment und Anti-Elite. David Cadier nennt es die "undiplomatische Diplomatie" und Angelos Chryssogelos spricht vom Trend "in der Außenpolitik geht es jetzt mehr um innenpolitische Ziele".

Von Star Wars und James Bond

Sprachlich ist die Diskussion durchgängig auf einem hohen Niveau, aber nie langweilig. Es gibt auch mal Analogien zu Star Wars und James Bond. So gibt Juliet Kaarbo an forschungstechnisch besonders an der dunklen Seite der Macht interressiert zu sein. Und vor allem David Cadier bedient sich einer bildlichen und ansprechenden Sprache. Die Entschuldigung für seinen französischen Akzent war nicht nötig, als Zuhörer konnte man ihm gut folgen.

Nichts für Laien

Geredet wird auf Englisch von international hoch angesehenen Wissenschaftlern. Wenn man folgen möchte schadet es nicht, sich ein bisschen mit Populismus auszukennen. Zuvor wurde die Podiumsdiskussion von der Landeszentrale für politische Bildung beworben. Was diese im Flyer vergaß zu erwähnen, dass die Sprache der Podiumsdiskussion Englisch ist. Am Ende schien dies aber keinen zu stören, da das Publikum sowieso international und akademisch war. Das Fazit: Für das anwesende Publikum war die Diskussion sehr unterhaltsam, lehrreich und informativ und konnte aufzeigen, wie Populisten an der Macht die Welt verändern.

Schlagworte: David Cadier, James Bond, Juliet Kaarbo

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