"Wir haben gewonnen"
ZISCH-INTERVIEW mit drei Personen, die am Wirtschaftspreis Schule beteiligt waren.
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Ehemalige Viertklässler der Hofackerschule Waltershofen erhielten bei der diesjährigen Wirtschaftspreisverleihung den zweiten Preis der Schulen. Wir befragten die betreuende Lehrerin Maria Schmutz, die Kooperationspartnerin der Firma Trumpf Hüttinger Kathrin Walitzek und einen der Preisträger, Maurizio Kassa.
Walitzek: Vor zwei Jahren hatten wir eine Idee für ein neues Projekt, das Kiewis heißen sollte. Das ist eine Abkürzung und steht für "Kinder entdecken Wirtschaft". Hierfür haben wir eine neue Grundschule gesucht, die ebenfalls Lust auf das Projekt hatte. Also haben wir uns auf die Suche gemacht und mit verschiedenen Direktoren geredet. Eure Direktorin, Tine Palenga, war von Anfang an begeistert und hat uns spontan in eure Schule eingeladen. Beim Kennenlernen haben wir beschlossen, dass wir in Zukunft gemeinsam kooperieren möchten.
Zisch: Wieso haben Sie das Projekt gemacht? Was war das Ziel dieses Projektes?
Schmutz: Die Firma bot uns an, dass die Kinder der 4. Klasse durch das Projekt kindgemäß in Vorgänge der Wirtschaft eingeführt werden. Sie sollen dabei lernen, wie man eine Firma gründet, welche Rolle Geld dabei spielt, wie man ein Produkt herstellen und durch Verkauf Geld gewinnen kann.
Zisch: Was genau haben Sie bei dem Projekt gemacht?
Schmutz: Frau Walitzek hat die 4. Klasse mit den Lehrerinnen eingeladen, um die Firma zu besichtigen. Dabei hat sie uns erklärt, wie Fritz Hüttinger einst die Firma gegründet hat, welche Ideen er hatte, um Geld zu verdienen. Die Schüler waren sich einig, dass sie auch eine Firma gründen und Geld verdienen wollten. Frau Palenga und ich haben den Schülern geholfen, ein Produkt zu finden, das wir selbst herstellen und verkaufen konnten. Das waren die Hofitaler.
Zisch: Was sind Hofitaler?
Schmutz: Hofitaler sind eigentlich Amerikaner, ein Gebäck aus Rührteig, das nach dem Backen mit unterschiedlichen Zuckerstreuseln verziert wird. Wir haben sie nach unserer Schule genannt.
Zisch: Woher hatten Sie das Geld für die Backzutaten?
Schmutz: Die Kinder hatten bei der Firma gelernt, dass man Geld braucht, um eine Firma zu gründen. Bei der Hüttingerbank kostete das Leihen mehr als bei der Volksbank. Deshalb hat sich die Finanzgruppe der Klasse entschieden, dass sie sich bei der Volksbank das Geld leihen wollten. Natürlich mussten die Viertklässler der Bank Sicherheiten bieten. Also hinterlegten sie Gegenstände, die ihnen lieb und teuer waren wie zum Beispiel Kuscheltiere.
Zisch: Wo haben Sie Hofitaler verkauft?
Schmutz: Die Kinder haben verschiedene Verkaufsgruppen gebildet und in der Hofackerschule, beim Weingut Landmann, bei Gemüse Hänsler, bei Hüttinger und beim Muttertagshock des Musikvereins verkauft.
Zisch: Wie viel Geld haben Sie eingenommen?
Schmutz: Die Firma musste ja den Kredit, also das geliehene Geld, wieder zurückgeben. Insgesamt hatten wir dann einen Gewinn von 456 Euro.
Zisch: Was habt ihr mit dem vielen Geld gemacht?
Schmutz: Die Kinder sind zusammen ins Schwimmbad gegangen. Danach durfte jedes Kind noch ein Eis essen. Für jede Klasse der Hofackerschule haben wir eine Bärenrolle gekauft, das ist ein Balanciergerät, das die Kinder in Regenpausen zum Spielen benutzen können. Außerdem spendeten wir Geld an eine Schule in Afrika.
Zisch: Wofür habt ihr einen Preis bekommen?
Schmutz: Letzten Herbst hat die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein den jährlichen Wirtschaftspreis Schule verliehen. Dazu haben wir uns angemeldet. Sechs Schüler der inzwischen aufgelösten Klasse waren bereit, die Präsentation vorzubereiten und das Projekt vor der Jury vorzustellen. Das hat der Jury gefallen und wir haben dabei den 2. Preis gewonnen, der für die Schule 1000 Euro brachte.
Zisch: Maurizio, wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass ihr den 2.Platz gewonnen habt?
Maurizio: Es war ein schönes Erlebnis, etwas zu gewinnen.
Zisch: Was hat dir besonders gut am Projekt gefallen?
Maurizio: Das Backen und Verkaufen der Hofitaler.
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