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"Wir strengen uns genauso an wie die Männer"

  • Jutta Boeck, Klasse 8 b & Kolleg St. Sebastian Stegen

  • Fr, 01. Juli 2016, 00:00 Uhr
    Schülertexte

"Männersache" – das würden wohl die meisten Männer sagen, wenn sie das Wort Fußball hören. Dass mittlerweile auch Frauen Fußball spielen – und Fußball schauen, ist für einige kaum vorstellbar. Aber obwohl unsere Frauennationalelf sehr erfolgreich ist, ist der Männerfußball für die meisten spannender, und sie schauen dabei lieber zu. Warum das so ist, darüber hat Jutta Boeck aus der Klasse 8 b vom Kolleg St. Sebastian in Stegen mit Louisa Moser vom SC Freiburg gesprochen. Louisa ist 15 Jahre alt und steht für die U17 des SC Freiburg im Tor.

Alles dreht sich ums runde Leder – nicht nur bei  Jungs.   | Foto: Künster
Alles dreht sich ums runde Leder – nicht nur bei Jungs. Foto: Künster

"Männersache" – das würden wohl die meisten Männer sagen, wenn sie das Wort Fußball hören. Dass mittlerweile auch Frauen Fußball spielen – und Fußball schauen, ist für einige kaum vorstellbar. Aber obwohl unsere Frauennationalelf sehr erfolgreich ist, ist der Männerfußball für die meisten spannender, und sie schauen dabei lieber zu. Warum das so ist, darüber hat Jutta Boeck aus der Klasse 8 b vom Kolleg St. Sebastian in Stegen mit Louisa Moser vom SC Freiburg gesprochen. Louisa ist 15 Jahre alt und steht für die U17 des SC Freiburg im Tor.

Zischup: Wie wichtig schätzt Du dich selber für den SC ein?
Louisa: Ich glaube, dass jede Spielerin, die beim SCF spielt, wichtig ist. Auch die, die nicht immer spielen dürfen oder Ersatzfrau sind. Natürlich gibt es Spielerinnen, die besser mit dem Ball umgehen können und aggressiver zum Ball hingehen. Jede hat seine Stärken und Schwächen. Die einen sind gut defensiv, und die anderen machen vorne die Tore oder spielen im Mittelfeld. Ich bin noch neben zwei anderen Torwartinnen die Nummer eins, und ich glaube, dass ich auch ein wichtiger Teil für den Verein bin.

Zischup: Kannst du beschreiben, was du am Fußball toll findest?
Louisa: Ich liebe Fußball und bin wirklich glücklich, dass ich beim SC Freiburg spielen darf. Es ist ein gutes Gefühl, gegen eine starke Mannschaft, wie zum Beispiel den FC Bayern, zu gewinnen. Am Anfang eines entscheidenden Spiels sind es das Adrenalin und der Drang zu gewinnen und als Torwartin auch, schwere Bälle zu halten. Ich finde Fußball toll, weil es ein Teamsport ist, bei dem man gemeinsam verliert und zusammen gewinnt.

Zischup: Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen- und Männerfußball?
Louisa: Nun ja, zum einen bekommen wir Frauen viel weniger Geld als die Männer und auch weniger Anerkennung. Es kommen auch noch lange nicht so viele Zuschauer wie beim Männerfußball. Zum anderen ist das Spiel unterschiedlich. Nicht etwa von der Strategie oder Taktik, das Spiel unterscheidet sich eher darin, dass wir Frauen nicht so schnell spielen und vor allem nicht so aggressiv zum Ball gehen wie die Männer.
Zischup: Warum findest du es ungerecht, dass der Männerfußball viel populärer und für viele interessanter als der Frauenfußball ist?
Louisa: Ich verstehe die Leute, die meinen, dass Männerfußball interessanter, aggressiver und schneller ist. Aber wir strengen uns genauso an wie die Männer und wollen auch Spitzenfußball spielen. Aber was soll man machen, wenn es den Leuten mehr Spaß macht, Männerfußball zu sehen? Ein wenig ungerecht finde ich es schon, dass wir Frauen nicht so stark unterstützt und gefördert werden wie die Männer.

Zischup: Was sollte sich am Frauenfußball für die Zukunft ändern?
Louisa: Ich wünsche mir, dass mehr Leute zu unseren Spielen kommen und dass man mehr Werbung macht. Es wäre wirklich schön, wenn der Frauenfußball überall und in jedem Land gleichberechtigt und akzeptiert werden würde.

Ressort: Schülertexte

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