Eisheilige

Zeigt sich die "Kalte Sophie" in diesem Jahr im Sommerkleid?

Seit Sonntag ziehen die Eisheiligen über das Land und bringen entgegen der Überlieferung den Frühsommer zurück. Ob man damit auch seine Pflanzen bedenkenlos aus dem Überwinterungsquarter holen kann?  

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Kalt erwischt hat es diese Pflanze bei den Eisheiligen.  | Foto: Helmut Kohler
Kalt erwischt hat es diese Pflanze bei den Eisheiligen. Foto: Helmut Kohler

Am Sonntag, 11. Mai, begann mit den "Eisheiligen" eine Wetter-Singularität, in denen es die letzten Fröste und Bodenfröste geben soll. Vor Beginn der Eisheiligen gab es in Schwörstadt am 1. Mai mit 27,6 °C und am 2. Mai mit 28,8 °C bereits hochsommerliche Temperaturen. Dann wurde am 3. Mai durch die Kaltfront von Tief "Henry" die sommerliche Wetterlage jäh beendet. So lag die Tageshöchsttemperatur am 5. Mai rund 18 °C tiefer als noch am 2. Mai. Nach dieser Kaltfront waren die ersten acht Maitage 1,3 °C kühler als die Norm von 1991 bis 2020. Nun kam pünktlich zum Start der Eisheiligen mit "Mamertus" der Frühsommer zurück. Bei Nachttemperaturen zwischen 8 und 11 °C und Tagestemperaturen um 20 °C braucht man sich dieses Jahr in der Region bis zur "Sophie" keine Sorgen um die empfindlichen und unter freiem Himmel befindlichen Pflanzen zu machen.

Das Wetter schert sich nicht um die Eisheiligen

Mit Mamertus am 11. Mai, Pankratius 12. Mai, Servatius 13. Mai, Bonifatius 14. Mai und Sophie 15. Mai entstand aus der jahrhundertealten landwirtschaftlichen Erfahrung mit Frühjahrsfrösten die Überlieferung der Eisheiligen. Vorweg sei gesagt, das Wetter hält sich nicht an diese Eisheiligen und zudem sind sie eigentlich nach einer Kalenderreform von Papst Gregor im Mittelalter rund elf Tage später. Deshalb sind im gesamten Mai noch Bodenfröste möglich. "Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist": Gärtner schwören auf diese Bauernregel, denn erst danach sollte man empfindliche Pflanzen ins freie setzen.

In den vergangenen Jahren zeigten sich die Eisheiligen nur noch alle sechs Jahre, während sie vor etwa einhundert Jahren in sieben von zehn Fällen registriert wurden. Oft war es die letzten Jahre sommerlich warm oder sogar heiß, so verzeichneten wir 1998 sowohl an Mamertus, Pankratius wie auch an Servatius, sowie 2015 an Pankratius Temperaturen von über 30 °C, aus den "Eisheiligen" wurden "Heiß- oder Schweißheilige".

Am Hochrhein machten sich die Eisheiligen seit 1997 in folgenden Jahren bemerkbar: 2003 am 15./16. Mai, 2004 am 23. Mai, 2005 am 11. Mai und nach einer siebenjährigen Pause 2012 sogar mit minus 0,3 °C Luftfrost am 17. Mai, was zugleich der späteste Frosttag seit Aufzeichnungsbeginn 1997 bedeutet, 2014 gab es keinen Bodenfrost, aber im Schnitt waren sämtliche fünf Eisheiligentage vier Grad zu kalt. 2015 hatten wir an der kalten Sophie Nachmittagstemperaturen um 8 °C. Im Jahr 2020, dem kältesten Mai seit Messbeginn, waren die Eisheiligen sehr pünktlich, stieg die Mittagstemperatur am 10. Mai 2020 noch auf sommerliche 25,8 °C an, lag sie 24 Stunden später über 20 °C tiefer, am 12. Mail gab es Bodenfrost und am 14. Mai stieg die Tagestemperatur nur noch gerade auf 10 °C an.

Schlagworte: Sophie Nachmittagstemperaturen, Pankratius Temperaturen
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