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Zu viel Sport tut der Gesundheit nicht gut

  • Leonie Forstmann Klasse 8d, St. Ursula Gymnasium (Freiburg)

  • Do, 20. Dezember 2018
    Schülertexte

Wer beim Sport ständig seine körperlichen Grenzen überschreitet, kann sich und seinem Wohlbefinden schaden.

Kaputte Turnschuhe lassen sich austaus...rper nicht. Darum: maßvoll trainieren   | Foto: adobe.com
Kaputte Turnschuhe lassen sich austauschen. Ein kaputter Körper nicht. Darum: maßvoll trainieren Foto: adobe.com
Inzwischen hat es auch der verschlafenste Sportmuffel verstanden: Sport ist nicht Mord, sondern ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebens. Unser Körper braucht Bewegung. Vielfach hilft sie gegen Beschwerden, die aus unserem recht bewegungsarmen Alltag resultieren. Sie beugt zum Beispiel Verspannungen und Rückenschmerzen vor. Regelmäßige Bewegung hält zudem den Körper in Schwung und ist der beste Schutz vor Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck. Doch kann man mit Sport vielleicht auch übertreiben?

Sportexperten raten Anfängern dazu, zwei bis drei Mal die Woche für ungefähr 30 bis 60 Minuten zu trainieren. Dies ist ein gutes Maß für ein ausdauerndes, aber noch gesundes Training. Doch manche Menschen trainieren zu viel, betreiben exzessiv Ausdauersport ohne jegliches Gefühl für das richtige Maß. Umgangssprachlich wird dieses Verhalten "Sportsucht" genannt. Betroffene haben den inneren Zwang zu trainieren und vernachlässigen dadurch häufig ihre Sozialkontakte. Der Sport wird dann zu einem zentralen Lebensinhalt. Wenn der Verzicht auf Sport erzwungen wird, zum Beispiel durch eine Verletzung, können physische und psychische Entzugserscheinungen auftreten, wie zum Beispiel Nervosität oder Schuldgefühle.

Ein Auslöser für dieses zwanghafte Verhalten sind oftmals die sozialen Netzwerke. In diesen werden häufig Bilder gepostet, die ein verzerrtes Schönheitsideal zeigen. Das übt einen großen Druck vor allem auf Jugendliche aus, die die Urheber der Bilder um ihre perfekten Körper beneiden. Das Schönheitsideal eines Sportlers entspricht oft einem muskulösen und trainierten Körper, das einer Sportlerin hingegen einem schlanken, sehnigen und durchtrainierten Körper und einem flachen, festen Bauch.

Bilder von trainierten Körpern sind oft der Auslöser für die Sport-Magersucht (Anorexia Athletica) oder für die Sport-Bulimie (Bulimia Athletica), welche auch bei Leistungssportlern weit verbreitet ist. In einer Studie der Stiftung Deutsche Sporthilfe gaben 9,6 Prozent der Befragten zu, an Essstörungen zu leiden. Denn was auf den Bildern der muskulösen Körper nicht zu sehen ist, ist das harte Training, das hinter diesen trainierten Körpern steckt.

Doch verzichtet man auf die Mahlzeiten, wie die Opfer der Sport-Magersucht, und treibt gleichzeitig viel Sport, macht das den Körper krank, da er seine benötigten Nährstoffe nicht aufnimmt oder sofort wieder verbrennt. Die Folgen sind oft Kreislaufzusammenbrüche, die schwere Schäden hinterlassen können. Wenn man über Jahre hinweg die körperliche Überlastung ignoriert, führt dies zu Schäden des Immunsystems sowie Schäden an Gelenken, Knochen und Sehnen.

Die Antwort auf die Frage, ob Sport süchtig machen könne, lautet also Ja. Die Menschen, die umgangssprachlich als "sportsüchtig" bezeichnet werden, haben den inneren Drang immer weiter zu trainieren und schaden dabei ihrer Gesundheit. Auch die Menschen, die an Sport-Magersucht oder Sport-Bulimie leiden, haben große gesundheitliche Probleme. Aber trotz allem gilt, dass Sport in Maßen auch viel zu unserer Gesundheit beitragen und einen wunderbaren Ausgleich in unserem Alltag darstellen kann.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 20. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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