Missbrauch

Zusammenarbeit führt zur Festnahme des Rumänen, der eine Sechsjährige in Rust missbraucht haben soll

Nach dem sexuellen Missbrauch einer Minderjährigen in Rust ist ein Tatverdächtiger in Rumänien festgenommen worden. Ob er in Lahr-Sulz wohnt, konnte die Polizei bislang nicht bestätigen.  

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Der mutmaßliche Täter konnte in Rumänien gefasst werden.  | Foto: Daniel Vogl (dpa)
Der mutmaßliche Täter konnte in Rumänien gefasst werden. Foto: Daniel Vogl (dpa)

Nachdem ein Mann eine Sechsjährige aus dem Wasserpark Rulantica gelockt und anschließend sexuell missbraucht haben soll, konnte der 31-jährige Tatverdächtige am vergangenen Freitagabend in Rumänien von den dortigen Einsatzkräften aufgespürt und festgenommen werden. Dies teilte die Polizei mit. Das Polizeipräsidium Offenburg arbeitete dabei demnach eng mit der Staatsanwaltschaft Freiburg sowie dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg, dem Bundeskriminalamt und den rumänischen Sicherheitsbehörden zusammen, heißt es in der Pressemitteilung. Auf diese Weise sei es gelungen, den Aufenthaltsort des Mannes in Rumänien immer weiter einzugrenzen. Der Verdächtige sei noch am Wochenende einem Richter in seinem Heimatland vorgeführt worden, der die Auslieferungshaft anordnete. Das Auslieferungsverfahren werde derzeit zwischen den deutschen und rumänischen Justizbehörden abgestimmt, eine Überstellung des Beschuldigten nach Deutschland soll laut Polizei aber zeitnah erfolgen.

Dem Mann wird vorgeworfen, sich mit einem Kind aus dem Ruster Wasserpark Rulantica zu Fuß in ein angrenzendes Waldgebiet begeben zu haben, wo er die Sechsjährige zu sexuellen Handlungen aufgefordert und sie danach alleine zurückgelassen habe. Das Kind wurde später in Badebekleidung von einem Zeugen im Bereich Sportplatzstraße/Fabrikstraße in Grafenhausen, etwa fünf Kilometer vom Freizeitbad entfernt, aufgefunden.

Die Polizei hat Videoaufnahmen des Freizeitbades gesichtet und als Beweismittel sichergestellt. Diese sollen belegen, dass der Tatverdächtige am Samstagmittag, kurz nach 12 Uhr, das Bad betreten hatte. Dank eines Zeugenhinweises am Dienstag sei die Identität des Gesuchten ermittelt worden. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung sei der Mann allerdings nicht mehr angetroffen worden – Hinweise sollen darauf hingedeutet haben, dass er sich bereits nach Rumänien abgesetzt hatte.

Eine Bestätigung, dass der Wohnort des Verdächtigen im Lahrer Ortsteil Sulz liegt, kann die Polizei aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht geben. Auch Ortsvorsteherin Nicole Baur betont, dies sei bislang nicht bestätigt. Zum Vorfall erklärt sie, die Gemeinde sei ebenso wie sie persönlich schockiert gewesen, empfinde aber Erleichterung über die Festnahme des mutmaßlichen Täters. "Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe einkehrt und keine Hetze betrieben wird", so die Ortsvorsteherin. Sie weist darauf hin, dass der Verdächtige nach ihrem Kenntnisstand nicht lange in Sulz gelebt habe und mahnt, die Tat als Einzelfall zu betrachten – man dürfe nicht alle Menschen über einen Kamm scheren.

Die Ermittlungsgruppe Niederwald arbeitet weiterhin an der Auswertung von Spuren und Zeugenhinweisen und versucht, den Laufweg vom Freizeitbad zum Tatort zu rekonstruieren. Die Untersuchungen des Landeskriminalamts dauern an.

Weitere Zeugen, die den Tatverdächtigen am Samstagabend in Begleitung eines Mädchens gegen 20.30 Uhr "An der Rund" oder gegen 20.50 Uhr in der Straße "Ettenheimer Weg" in Rust gesehen haben, werden gebeten, sich unter 0781/21-2820 zu melden.

Schlagworte: Nicole Baur

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