Jugend und Beruf

Aus rund wird eckig

Verlagsthema Sie arbeiten mit einem natürlichen Rohstoff - und mit verschiedenen Maschinen: Holzbearbeitungsmechaniker. Was den Job ausmacht – und was Auszubildende mitbringen sollten.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Technisches Verständnis ist Teil des Jobs.  | Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Technisches Verständnis ist Teil des Jobs. Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Wolfram Dzwoniarek (60) ist gelernter Sägewerker – so hieß der Ausbildungsberuf des Holzbearbeitungsmechanikers bis 1980 – und arbeitet bei einem Hersteller von Paletten, Kisten und Palettenmöbeln.

Mein Weg zum Beruf
"Ich habe mir in einem einwöchigen Praktikum das Sägewerk in der Nähe meiner Eltern und die Arbeit angeguckt – und habe mich sofort dafür begeistert. Erstmal hatte das etwas mit Holz zu tun. Mein Vater ist gelernter Tischler, der hat zu Hause immer gebastelt. Und zweitens gab es da viele Maschinen: Kreissägen, Rundholzanlagen, Säumeranlagen, die dazugehörigen Schärfanlagen. Für mich alles höchstinteressant. Ich habe dort eine dreijährige Ausbildung gemacht. Schwerpunkte der Ausbildung sind: Welche Holzarten gibt es, wie kann ich sie einschneiden, wie kann ich das Rundholz dementsprechend ablängen und einteilen? Wie kann ich meine Werkzeuge schärfen? Was muss ich bedenken, wenn ich eine Maschine bediene? Das ist sehr vielseitig. Zwischenzeitlich habe ich die Ausbildereignungsprüfung abgelegt, darf also selbst ausbilden.

Mein Arbeitsalltag
Ich bin quasi der Facility Manager hier. Wo es klemmt, rücke ich es gerade. Ich bin sehr vielseitig aufgestellt, wir haben in der Palettenfertigung viele verschiedene Maschinen wie Deckelnagler oder Schablonennagelmaschinen.

Im Sägewerk haben wir Bandsägen und Säumeranlagen. Ich kann die Maschinen bedienen, aber ich kann sie auch reparieren. Wenn etwas nicht richtig läuft, werde ich geholt und sehe zu, dass ich es wieder ans Laufen kriege. Manchmal sehe ich schon im Vorbeigehen, was verkehrt ist, manchmal muss man auch tiefer eingreifen, nachsehen welche Parameter verstellt wurden oder ob eine Lichtschranke nicht sauber läuft.

Wir haben zwei Auszubildende, einen Maschinenanlagenführer und einen Holzmechaniker, die bei uns an den Maschinen eingesetzt werden. Einmal am Tag gucke ich, was sie machen müssen und ob alles läuft. Wenn irgendwo ein Problem auftreten sollte, kommen sie zu mir.

Das sollte man mitbringen
Früher musste man große Arme mitbringen, Muskeln. Und heutzutage Interesse an Maschinen und an Neuem.

Technisches Verständnis wäre klasse. Heute läuft ja alles technisch und wenn man an einer Maschine ist, bei der ein Roboter zur Hand geht, und eine Fehlermeldung kommt, dann muss man die auch auslesen können.

Das Körperliche ist im Sägewerk dagegen komplett raus. Nur wenn man jetzt bei der Herstellung von Holzpaletten an den Nagelmaschinen arbeitet, geht das auf die Arme, weil die Brettmagazine von Hand bestückt werden müssen.

Und man sollte nicht geräuschempfindlich sein. Wenn man etwa mit Kreissägen arbeitet, ist das tierisch laut. Es gibt natürlich immer Gehörschutz. Aber das Geräusch kriegt man damit nicht weg.

Was ich mag und was weniger
Für mich war es immer angenehm, mit Holz zu arbeiten. Zu 99 Prozent kann ich erkennen, welche Holzart das ist, zumindest was bei uns eingeschnitten wird.

Und der Geruch von Holz ist angenehm. Wir arbeiten mit Nadelholz, da haben Kiefer und Douglasie einen besonders schönen Geruch. Leider wird man mit der Zeit geruchsblind: Wenn man lange dabei ist, riecht man es nicht mehr so. Heute mag ich vor allem die Vielseitigkeit, wie unterschiedlich ich mich einbringen kann. Was mich aber mittlerweile sehr stört, ist die Lautstärke. Das merke ich schon, obwohl ich Kopfhörer aufsetze."
Aktuelle Ausbildungsplätze gibt es auf dem Jobmarkt der Badischen Zeitung.
Schlagworte: Wolfram Dzwoniarek
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel