1968 hatten die Demonstranten in Freiburg Blut geleckt, als sie kurzzeitig mit ihrer Forderung, die Fahrpreise im Nahverkehr nicht zu erhöhen, durchkamen. Doch dann rollten die Wasserwerfer an.
So nagelneu und schon wieder kaputt? Polizeioberrat Hans Stather wundert sich. Hat er nicht vor wenigen Minuten den Befehl gegeben, die Kreuzung zu räumen? Vom Theater her die Bertoldstraße entlang ist weisungsgemäß darauf einer der beiden Wasserwerfer angerückt, zu Fuß eskortiert von einer Gruppe Polizisten vom Hochrhein. Jetzt steht das grüne Ungetüm am Bertoldsbrunnen und soll Wasser werfen – "Wasser marsch!" – aber es wirft nicht. Doch kein technischer Defekt ist Grund der Verzögerung – der Beamte am Strahlrohr hat Skrupel bekommen. "Die da stehen, sind ja noch halbe Kinder", zitiert ihn ein Kollege, der dabei war, "da kann ich doch nicht einfach drauf halten."
"Niemand konnte voraussehen, dass sich die Dinge in unserem sonst so ruhigen und bedächtigen Freiburg so zuspitzen könnten." Eugen Keidel, Freiburger OB
Es ist Freitag, der 9. Februar 1968, und es ist der Höhe- und Schlusspunkt einer Reihe aufregender Tage, die die Stadt so noch nie erlebt hat. "Niemand konnte voraussehen, dass ...