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Gotik war eigentlich ein Schimpfwort. Gotisch nannten die Italiener vor vielen hundert Jahren, was ihnen im Kirchenbau wild und grob schien. Die Goten waren einst die Feinde ihrer Vorfahren, der Römer, gewesen. Die neuen Feinde des guten Geschmacks, das waren für die Italiener die Deutschen. Aber eigentlich war die Gotik um das Jahr 1150 als Baukunst in Frankreich entstanden. Von da aus verbreitete sie sich in Deutschland und über Europa. Sie machte die Wände der Kirchen ganz dünn und vergrößerte die Fenster unglaublich. Es brauchte stützende Pfeiler und Bögen, damit die neuen schönen Mauerschalen überhaupt stehen blieben. Ungeschickt und grob war die Gotik also ganz und gar nicht.
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