PFAS
Kantone Basel-Stadt und Genf entdecken verbotene PFAS in Alltagsprodukten
In Basel-Stadt finden Kontrollen verbotene PFAS in Skiwachsen, Textilien und Lebensmittelkontaktprodukten. Die Analytik stößt dabei an ihre Grenzen. Die Kantone planen weitere Prüfungen.
Di, 30. Sep 2025, 14:00 Uhr
Basel
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In einer Untersuchung haben die Kantone Genf, Zürich und Basel-Stadt mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) in 13 von 76 Alltagsprodukten verbotene PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) nachgewiesen, während 28 weitere Produkte eine PFAS enthielten, die bald verbotenwerden soll. Das geht aus einer Mitteilung der beteiligten Behörden hervor. Ziel der Kampagne sei es gewesen, einen ersten Überblick über den Einsatz von PFAS in ausgewählten Konsumgütern zu gewinnen und die dafür notwendige Analytik weiterzuentwickeln.
Verbotene PFAS in Konsumgütern
Bei Skiwachsen seien acht von 18 beanstandeten Proben (44 Prozent) mit verbotenen PFAS belastet gewesen, vor allem bei Produkten aus dem Online-Handel. Bei den 25 untersuchten Imprägniermitteln sei nur ein Produkt (4 Prozent) mit verbotenen PFAS belastet gewesen, jedoch hätten bei Ausweitung auf künftige Verbote elf Proben positiv getestet.
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) stellen eine sehr heterogene Gruppe von mehreren Tausend Chemikalien dar, die in der Industrie sowie in Alltagsprodukten Anwendung finden. PFAS weisen eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften auf. Dazu zählen eine hohe Stabilität gegenüber Chemikalien und Hitze. Die Substanzen sind daher in diversen Anwendungen zu finden. Die Stabilität von PFAS ist jedoch ökologisch problematisch: die meisten PFAS sind extrem persistent und kaum biologisch abbaubar, weshalb sie auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet werden. Bei bestimmten PFAS konnten auch gesundheitsschädliche Wirkungen nachgewiesen werden.
BZ
Ein vergleichbares Bild zeigte sich bei den Textilien: Drei von 15 Proben (20 Prozent) hätten das verbotene PFAS enthalten, in sieben weiteren seien die bald verbotenen Substanzen nachgewiesen worden. In Gegenständen mit Lebensmittelkontakt werden PFAS verwendet, weil sie wasser- und fettabweisende Eigenschaften haben. Bei Kontakt mit Fett, Säuren oder Hitze können jedoch PFAS herausgelöst werden und in die Lebensmittel übergehen. Von den 18 untersuchten Gegenständen mit Lebensmittelkontakt habe ein Produkt (6 Prozent) das verbotene PFAS enthalten. In acht Proben wurden die PFAS nachgewiesen, die bald verboten sein werden.
Die Analytik muss weiterentwickelt werden
Die Behörden betonten, dass die derzeitige Analytik an ihre Grenzen stößt und das tatsächliche Ausmaß der Belastung daher nur ungenau erfasst werden kann. Die Weiterentwicklung der Analytik ist laut den beteiligten Behörden eine grundlegende Voraussetzung für eine wirksame Regulierung und Durchsetzung eines möglichen Totalverbots von PFAS, wie es zurzeit in der EU diskutiert wird. Mit dem für 2026 geplanten Verbot einer weiteren PFAS ist eine signifikante Zunahme von Nichtkonformitäten zu erwarten. Die Kantone wollen deshalb ihre Marktkontrollen ausweiten und die Analytik weiter verbessern.
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