Kantonslabor Basel weist Radioaktivität in Paranüssen nach
Das Kantonslabor Basel hat Paranüsse auf Radioaktivität kontrolliert. In allen neun Proben konnte natürlich vorkommendes Radium gemessen werden. Künstliche Radioaktivität konnte nicht nachgewiesen werden.
Mo, 18. Aug 2025, 8:00 Uhr
Basel
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Paranüsse sind dafür bekannt, dass sie aufgrund ihres natürlichen Radiumgehalts eine erhöhte Radioaktivitätskonzentration aufweisen können. Ein wichtiger Nährstoff für Paranüsse ist Kalzium, das in den verwitterten Böden der Regenwälder jedoch nur begrenzt verfügbar ist. Aufgrund der chemischen Ähnlichkeit zwischen Kalzium und Radium nehmen die Wurzeln daher vermehrt Radium aus dem Boden auf. Somit kann die Konzentration an Radium in Paranüssen im Vergleich zu anderen pflanzlichen Lebensmitteln deutlich erhöht sein, erläutert das Kantonale Laboratorium Basel in einer Mitteilung. Auch künstliche Radionuklide wie Cäsium, die durch die oberirdischen Atombombentests in den späten 50er und frühen 60er Jahren sowie durch die AKW-Unfälle in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) zum Teil in großen Mengen in die Atmosphäre gelangten, sind bis heute in der Umwelt vorhanden. Somit kann auch künstliche Radioaktivität in bestimmten Lebensmitteln nachgewiesen werden.
Neun Verkaufseinheiten Paranüsse wurden in Großverteilern und im Einzelhandel im Kanton Basel-Stadt erhoben und untersucht. Sieben Proben stammten aus Bolivien, eine Probe aus Brasilien, und auf einer Probe war der Überbegriff Südamerika als Herkunftsland angegeben. In allen neun Proben konnte Radium nachgewiesen werden. Der höchste Wert lag bei 65.4 ± 12.5 Bq/kg in einer Probe aus Bolivien. Der Mittelwert aller Proben lag bei 47.2 ± 8.2 Bq/kg. Diese Mengen entsprechen den Erwartungen für Paranüsse, schreibt das Kantonale Labor. In keiner der Proben konnte künstliches Cäsium nachgewiesen werden.
Schwangere und Kinder sollten auf Paranüsse verzichten
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Deutschland rät Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen, auf den Verzehr von Paranüssen zu verzichten. Somit wird vermieden, dass sich Radium in den Knochen der Kinder einlagern kann. Für Erwachsene gilt ein mäßiger Verzehr von Paranüssen als unbedenklich. Um die Fachkompetenz in Radioaktivitätsmessungen aufrechtzuerhalten, wird das Monitoring fortgesetzt. Diese Expertise sei für einen möglichen radiologischen Notfall erforderlich, um die Lebensmittelsicherheit in der Schweiz zu gewährleisten, schreibt das Kantonslabor.