"Man sieht und riecht Strom nicht"

ZISCH-INTERVIEWmit Beschäftigten des E-Werks Mittelbaden über regenerative Energien und den Stromverbrauch von Lahr.  

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Singler Foto: E-Werk Mittelbaden

Die Zisch-Reporter aus der vierten Klasse der Grundschule Kuhbach durften Mitarbeitern des E-Werks Mittelbaden in Lahr ihre Fragen stellen und erlebten eine sehr interessante und lehrreiche Videokonferenz. Ihre Interviewpartner waren Thomas Fleischmann, Konrad Geppert, Anthea Götz, Heike Baumann und Jürgen Singler.

Zisch: Wie wird Strom produziert?
Singler: Es gibt viele Möglichkeiten. Früher gab es hauptsächlich Generatoren, die man sich wie einen riesengroßen Dynamo vorstellen kann. Der Generator wird angetrieben und produziert Strom. Heute wird auch Strom aus regenerativen Energien produziert, zum Beispiel von Photovoltaikanlagen oder von Wind- und Wasserkraftanlagen.
Zisch: Wann wurde das E-Werk gebaut?
Baumann: Das E-Werk wurde 1905 in Offenburg erbaut. Das E-Werk in Lahr wurde 1906 gegründet. 1922 wurden diese zum E-Werk Mittelbaden zusammengelegt.
Zisch: Wie kommt es zu einem Stromausfall?
Singler: Stromausfälle passieren meistens dann, wenn irgendwelche Leitungen kaputt sind, oder wenn jemand im Wald sägt und nicht darauf schaut, dass da Leitungen sind. Dann fällt der Baum auf die Leitung oder ein Bagger beschädigt das Kabel, das im Erdboden liegt.
Zisch: Welche Aufgaben haben Sie?
Fleischmann: Ich bin für den Stromeinkauf zuständig. Mein Job ist es, genau so viel Strom günstig einzukaufen, dass es für alle unsere Kunden reicht.
Götz: Ich bin für Nachrichten aus dem Unternehmen und Anfragen der Presse zuständig. Außerdem bin ich zuständig für Messen oder Anfragen zum Sponsoring von Vereinen.
Geppert und Baumann: Eine unserer Aufgaben ist die Energieberatung. Wir stellen zum Beispiel auch Energieausweise aus.
Singler: Ich bin zuständig für die Leitstelle. Ich kann von dort aus das Netz steuern und bin für alle großen Anlagen zuständig. Ich bin auch für die Ausbildung zuständig, die 3,5 Jahre dauert. Das E-Werk hat jedes Jahr sechs neue Auszubildende.
Zisch: Beziehen Sie Strom von Atomkraftwerken?
Fleischmann: Wir beziehen keinen Strom direkt von Atomkraftwerken. In Baden-Württemberg gibt es in Neckarwestheim noch ein einziges Atomkraftwerk, dessen Strom auch in die Ortenau fließt, aber ab Ende 2022 werden alle Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gehen.
Zisch: Wie viel Strom verbraucht Lahr an einem Tag?
Singler: In Lahr verbraucht ein Einwohner an einem Tag so viel Strom im Haushalt, wie man für fünf Stunden Haareföhnen Strom braucht.
Zisch: Wie kommt der Strom in die Batterie?
Geppert: Es gibt unterschiedliche Batterien, auch die Batterie einer Photovoltaikanlage gehört dazu. Wir können diese Batterie verwenden, um im Haushalt mehr Photovoltaik-Strom zu nutzen.
Zisch: Wie macht man aus Sonnenstrahlen Strom?
Geppert: Die Sonnenstrahlen treffen auf die Photovoltaikzellen. Es wird Gleichstrom produziert und über einen Wechselrichter eine Spannung erzeugt, die im Haushalt und den elektrischen Geräten genutzt werden kann.

Zisch: Gibt es auch Gefahren in Ihrem Beruf? Gab es schon Verletzte?
Singler: Natürlich gibt es Gefahren. Man sieht den Strom nicht, man riecht ihn nicht, aber sobald man an eine Stromleitung fasst, fließt der Strom durch den Körper und man kann sich verletzen oder sogar daran sterben. Also immer vorsichtig sein im Umgang mit Strom. Bei einem Gewitter ist die Spannung in der Wolke so hoch, dass beim Donnerschlag die Spannung entladen wird. Das ist lebensgefährlich, wenn man vom Blitz getroffen wird.
Zisch: Wie viel Strom erzeugen Sie in Lahr?
Singler: Wir erzeugen in Lahr im Jahr 40 156 408 Kilowattstunden aus Windstrom und Photovoltaikstrom.
Zisch: Wie gelangt der Strom vom E-Werk zu den Haushalten?
Singler: Vom Spannungsmasten geht der Strom über eine ganz hohe Spannung auf den Transformator mit 20 000 Volt zum Transformatorhäuschen mit einem kleineren Transformator, wo 230 Volt für die Haushaltssteckdose und 400 Volt für die Kraftstromsteckdose rauskommen. Von dem Transformatorhäuschen geht der Strom über Kabel in der Straße, die zu uns ins Haus führen.
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