Moderner Zirkus

Mit der Inszenierung "Bric Brac" zelebriert Circus Monti in Basel die hohe Kunst der Leichtigkeit

In der magischen Inszenierung "Bric Brac" des Circus Monti begeistert eine bunte Truppe mit Geschichten aus einem Brockenhaus. Scheinbar mühelos leisten die Artisten dabei Erstaunliches – und kommen auch noch ganz ohne Worte aus.  

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Das Einrad Duo Cat & Jay, bestehend aus der Catarina Vilas Boss und Gabriel Lorenzo Pereira de Souza Chagas, aus Brasilien. Foto: Katharina Kubon

Etwas Dunkles und Mystisches liegt über der Manege des Circus Monti. Dort, wo normalerweise der Eingang für die Artistinnen und Artisten ist, steht eine Schrankwand. Dann betreten zwei Wesen mit übergroßen Nasen und bunten Haaren die Manege. Mit ihnen gemeinsam taucht das Publikum in die fabelhafte Welt eines Brockenhauses ein. Denn was sich im Inneren des Schrankes befindet, ist mehr als sein bloßer Inhalt. Hinter den verstaubten Spiegeln, verblichenen Gemälden und edlen Schuhen verbergen sich wunderbare Geschichten, erzählt von zwölf jungen, internationalen Artistinnen und Artisten.

Die Kunst der Leichtigkeit ist im Circus Monti omnipräsent. Zum Beispiel wenn das Duo "Up'n'Down", bestehend aus der Französin Laurine Dumora und dem aus Lausanne stammenden Dimitri Terribilini, scheinbar mühelos den chinesischen Mast erklimmt. Das Publikum zieht hörbar die Luft ein, wenn die beiden sich kopfüber den Mast hinuntergleiten lassen und nur Zentimeter über dem Boden innehalten. Spannung ist auch garantiert, wenn die Kanadierin Charlotte Cayer am Tuch über der Manege hin und her schwingt.

Clownerie muss nicht plump sein

Leicht wirkt auch der Auftritt von Catarina Vilas Boas und Gabriel Lorenzo Pereira de Souza Chagas aus Brasilien. Das Duo zeigt Kunststücke auf dem Einrad, die man für physisch unmöglich gehalten hätte. Und auch hier ist es nur der Schweiß auf den Körpern, der verrät, wie anstrengend die Darbietungen sind. Als seien sie eins, wirken die Kanadier Frédéric Langevin und Matthieu Larose, die ihre Akrobatik mit luftgefüllten Matten kombinieren.

Großartig sind auch die Belgierin Emma Verhaeghe und der Franzose Joaquim Verrier als Duo "Cirkoscopik". Sie zeigen, dass Clownerie nicht plump sein muss, um zu amüsieren. Neben der Leichtigkeit tragen auch Überraschungsmomente und ein wenig Magie zur Stimmung bei, etwa wenn Mannequins auf einmal lebendig werden und Lampenschirme davonschweben. Auch die harmonischen Darbietungen des Ensembles verleihen dem Abend einen gewissen Zauber. Eine großartige Band unterstützt die Vorstellung an genau den richtigen Stellen.

Vorstellung ohne Worte

Und erst als der Applaus endet und Mario Muntwyler von der Zirkusleitung die Manege betritt, wird so manchem im Publikum klar, dass die Show zwei Stunden ganz ohne Worte ausgekommen ist. Von wenigen Einwürfen der Clowns abgesehen, funktioniert "Bric Brac" nur mit Bewegungen, Gesten und Tanz. Tiere sind schon länger nicht mehr dabei. "Wir wollen moderne Geschichten erzählen, ohne zu vergessen, wo die Wurzeln der Disziplinen liegen", sagt Mario Muntwyler. Dem Circus Monti gelingt es, Altes und Neues zu verbinden, Vergangenes zu bewahren und Zukünftiges einzubinden. Für die wundervolle Inszenierung, "Bric Brac" zeichnet ein Kreativteam, bestehend aus Andreas Manz, Bernhard Stöckli (Konzept & Regie) und Vincent Jutras (Choreographie), verantwortlich.

Circus Monti gastiert bis 31. August auf der Rosentalanlage in Basel. Vorstellungen mittwochs um 20 Uhr (am 27. August zusätzlich um 15 Uhr), freitags um 20 Uhr, samstags um 15 und 20 Uhr und sonntags um 14 und 18 Uhr (am 31. August nur um 14 Uhr).

Schlagworte: Mario Muntwyler, Bric Brac, Andreas Manz

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