Sommer-Spezial 2024

Neuer Job: Guten Tag, ich arbeite jetzt hier

Verlagsthema Siezen oder Duzen, wer ist wofür zuständig und was soll ich hier eigentlich machen? Neuanfänge können belastend sein. Mit der richtigen Vorbereitung lässt es sich gut in den neuen Job starten.  

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Wer nicht sofort mit den neuen Kollege...Zeit mit ihnen ins Gespräch zu kommen.  | Foto: Zacharie Scheurer (dpa)
Wer nicht sofort mit den neuen Kollegen warm wird, hat auch später noch Zeit mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Foto: Zacharie Scheurer (dpa)
Eiskalte Hände und ein flaues Gefühl im Magen: Der erste Tag im neuen Job ist für fast alle Menschen eine Herausforderung. Die Ungewissheit macht nervös. Was einen wohl erwartet? Die gute und schlechte Nachricht: Wir können es nur herausfinden, indem wir Neues wagen. "Wer auf dem Weg zu einem ersten Tag ist, hat den größten Schritt schon geschafft – und zwar eine Veränderung umgesetzt", sagt Diplom-Psychologin Anne Klien. Gerade das sollte gemeinsam mit all dem, was in der Vergangenheit schon gut gemeistert wurde, im Kopf fest verankert sein. "Es hilft, sich das bewusst zu machen", so Klien.

Und trotzdem kickt die Angst? Keine Panik, auch das ist normal. "Angst ist menschlich, eine neue Situation birgt immer ein Risiko." Aber welches eigentlich? "Ein eher kleines: Was ist das Schlimmste, das passieren kann? In der Regel doch nur, dass der Job doch nicht so gut ist", so Klien. Um das herauszufinden, gibt es die Probezeit.

Laut Coachin Susanne Hake gibt es gegen die Angst einen wichtigen Leitsatz: "Meine Gedanken sind nicht die Realität." Schließlich gibt es viele Hinweise darauf, dass man eine Menge richtig gemacht hat – man ist im Bewerbungsprozess ja gezielt ausgewählt worden.

Atmen und Abwarten
Unmittelbar bevor es losgeht, empfiehlt Hake Entspannungsübungen. "Atmen sie ganz tief und bewusst in den Bauch ein und mindestens genauso lange wieder aus. Atemübungen helfen, Anspannungen loszulassen." Ebenfalls hilfreich: Einzelnen Körperteilen bewusst nachspüren, etwa den Füßen und ihrer Erdung. "Seufzen Sie, recken und strecken Sie sich!"

Am neuen Arbeitsplatz angekommen, rät Hake, sich vom Chef vorstellen zu lassen – und sich vom Anspruch zu verabschieden, sofort mit allen zu netzwerken. "Lassen Sie sich Zeit, während der Arbeit kommt man nach und nach in Kontakt. Es ist absolut legitim, in der ersten Zeit vorsichtig zu sein, zu beobachten und zu schnuppern."

Wer sehr ehrgeizig ist, der hat vielleicht keine Angst vor Kontakten, dafür aber vor zu schwachen Leistungen. "Gehen Sie trotzdem mit einer spielerischen Haltung ran", rät Psychologin Klien. "Es hilft, gut informiert zu sein und schon im Bewerbungsprozess nachzufragen, welche konkreten Erwartungen an Sie gestellt werden und wie Sie sich am besten vorbereiten können. Aber niemand erwartet, dass in den ersten Tagen bereits alles glatt läuft."

Zurückhalten, niemand mag Besserwisser
Immer wieder wird es Unklarheiten geben oder eine Aufgabe scheint überfordernd. "Holen Sie sich Hilfe und fragen Sie nach", rät Klien. "Am besten bündeln Sie wenn möglich ein paar Fragen, damit Sie nicht andauernd anklopfen müssen." Überhaupt ist das interessierte Fragen wichtig. "Zeigen Sie sich am Anfang ehrlich interessiert und offen", rät Klien. "Spielen Sie nicht den Besserwisser, bringen Sie nicht sofort Verbesserungsvorschläge ein und lästern Sie nicht über Ihren alten Arbeitgeber."

Kollegen und Chefs wünschen sich loyale und menschliche Mitarbeiter. "Dazu gehört auch Aufregung, die können Sie ruhig zeigen. Das kennt jeder, das macht Sie sympathisch", sagt Klien. Wichtig ist aber auch, sich Pausen zu nehmen, sich gut um sich selbst zu kümmern, so Hake: "Machen Sie in der Mittagspause einen Spaziergang, ziehen Sie sich ab und zu zurück, wenn es Ihnen zu viel wird."

Gleich im Homeoffice verharren und Menschen meiden? Keine gute Strategie, meint Expertin Hake. "Ziehen Sie sich nicht völlig zurück. Kontakt machen und halten kann während der Arbeit gut geübt werden." Wichtig ist der Ausgleich. "Versuchen Sie möglichst wenig Freizeit am Computer zu verbringen und sorgen Sie für sportlichen Ausgleich, das baut Anspannung ab", rät Hake.

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