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Zeitung in der Schule

Rettet das Huhn! – Was du noch nicht über Hühner wusstest

  • Alva Vasen, Klasse 4a, Thaddäus-Rinderle-Schule (Staufen)

  • Do, 30. März 2023, 11:33 Uhr
    Zisch-Texte

In unserem Garten picken sechs Hühner. Doch nicht immer ging es ihnen so. Meine Familie hat insgesamt zehn Hühner gerettet, die wir von dem Verein "Rettet das Huhn" haben.

Alva Vasen mit einem Teil der geretteten Hühner im Garten  | Foto: Privat
Alva Vasen mit einem Teil der geretteten Hühner im Garten Foto: Privat
Der Verein rettet seit Ende 2007 Hühner, die nach ungefähr einem Jahr als "Abfallprodukt" im Schlachthof enden würden. Diese Hühner kommen aus Massentierhaltung und legen die Eier, die wir im Laden kaufen können. Nur wenige Menschen wissen über die Lebens- und Todesbedingungen der Hühner in Deutschland Bescheid. Die Hühner, die gerettet werden, sind im keinem guten Zustand. Sie werden nicht als fühlendes und seelenvolles Lebewesen behandelt.
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In Boden-, Freiland-, und Biohaltungsbetrieben werden die Legehennen nach ihrer Legeperiode im Alter von rund 18 Monaten aussortiert und im Schlachthof geschlachtet. Jährlich werden allein in Deutschland über 50 Millionen Legehennen getötet und landen im Tierfutter, werden als Billighühnerfleisch verkauft oder als Brühwürfel verarbeitet. Ab dem zweiten Lebensjahr legen die Hennen nur noch circa drei bis fünf Eier pro Woche und nicht mehr sechs. Also werden sie durch neue Junghennen ersetzt. Gleichzeitig werden über 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil sie keine Eier legen.

Hühner scharren gerne im Boden oder nehmen ein Staub-Bad. In der Eierindustrie, also der Massentierhaltung, ist das nicht möglich. Sie leben mit tausenden von anderen auf engstem Raum. Das führt zu extremem Stress und aggressiven Verhalten. In der Boden- und Freilandhaltung leben neun Hennen pro Quadratmeter und dabei ist nur ein Drittel der Stellfläche tatsächlicher Boden, der Rest besteht aus Gitterstäben. Bei der Freilandhaltung sind es vier Quadratmeter Freilauffläche pro Huhn.

In vielen Betrieben werden die Klappen erst mittags und auch nicht bei jedem Wetter geöffnet. In der Biohaltung sind es sechs Hennen pro Quadratmeter und tausende Tiere in einem Stall. Biohaltung bezieht sich besonders auf Fütterungen und Medikamenteneinsatz. Dort wird nicht für ein artgerechtes Leben, sondern für ein "sauberes" Lebensmittel gesorgt. Deswegen rettet der Verein "Rettet das Huhn" einmal im Jahr 800 bis 5000 Tiere – auch kranke. Nach ihrer Rettung haben die Hühner nur noch ein bis drei Jahre zu leben. Jedes Ei, das in Privathaltung gelegt wird, ist eines weniger im Supermarkt aus Qualhaltung.
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Ressort: Zisch-Texte

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