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Momentaufnahme Bahnhof

Ein Kommen und Gehen

  • Tim Groth, , Klasse 9d, Rotteck-Gymnasium & Freiburg

  • Fr, 07. April 2017, 11:59 Uhr
    Schülertexte

     

Die beiden Schüler Tim Groth und Levin Schmidt, beide Klasse 9d des Rotteck-Gymnasiums Freiburg, haben sich an einem kühlen Novembertag am Freiburger Hauptbahnhof umgesehen und ihre Eindrücke zu Papier gebracht.

Eingang des Freiburger Hauptbahnhofes.   | Foto: Ingo Schneider
Eingang des Freiburger Hauptbahnhofes. Foto: Ingo Schneider
Wir, das sind Tim und Levin, treffen uns heute in Freiburg. Wir haben sonniges Wetter. Es ist aber auch sehr kalt. Es ist November. Wir gehen in eine große hellbeleuchtete Halle. Wir sehen einige hastig umherlaufende Leute und andere, die in der Halle an verschiedenen Plätzen sitzen und wohl auf etwas warten. Wir sind am Freiburg Hauptbahnhof. Hier können wir viele verschiedene Eindrücke sammeln.
Während wir so durch die Bahnhofshalle des Freiburger Hauptbahnhofes laufen, hören wir ständig irgendwelche lauten Durchsagen. Es geht um ankommende und abfahrende Züge und auch um Zugverspätungen. "Der Fernverkehr verspätet sich oft", teilt uns ein Passant namens Javier Willenmann auf unsere Nachfrage mit.

In der Mitte der Halle hängt eine große Anzeigentafel. Diese informiert die Reisenden. Sie wird immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. Unterhalb dieser Tafel gibt es Sitzplätze, in deren Mitte steht ein Modell einer Rittersport Schokoladentafel. Viele verschiedene Geschäfte sind in der Bahnhofshalle untergebracht. Wir sehen eine Bäckerei, einen Zeitschriftenladen, einen Lebensmittelladen. Insgesamt gibt es 14 Geschäfte, die meisten davon sind Essensläden. Die verschiedenen Gerüche steigen uns beim Vorbeilaufen in die Nase. Viele Stände ziehen uns an. Wir kommen an einem Starbuck vorbei. Dieses Café ist sehr beliebt. Wir finden es jedoch ziemlich teuer.

Sobald wir die Türen passieren, wird es sofort sehr viel lauter. Es quietscht und pfeift. Außerdem ist es sehr windig. Wir ziehen unsere Kapuzen hoch. Wir schauen uns um. Uns fällt auf, dass der Freiburger Hauptbahnhof relativ sauber ist. Wir sehen Angestellte, die dafür sorgen. Der Müll wird getrennt, das sehen wir. Es gibt mehrere ausgewiesene Raucherbereiche. Zu den Gleisen kann man sagen, dass sie auch sehr sauber sind. Allerdings wirken sie sehr langweilig, alles in grauen und braunen Tönen. Wir erkennen, dass die Gleise vier und fünf älter sind als die anderen. Die Dachkonstruktion wirkt hier nicht so modern, sie ist aus altem Holz. Zwischen den Gleisen gibt es immer zwei Automaten. Hier können sich die Passanten etwas zum Essen oder Trinken holen. Auch wir kaufen uns eine Cola und setzen uns auf die Sitzplätze vor den Gleisen.

Wir beobachten, dass sich von weitem ein Zug nähert. Zuerst sehen wir nur zwei kleine Lichter, die immer näher kommen und größer werden. Es scheint, dass dieser Zug hier nicht hält, sondern durchrauscht. Wir stehen schnell auf und haben beide das Gefühl, dass wir mit dem Zug mitgerissen werden. Ein kurzer Augenblick und schon ist er wieder weg. Wir sehen dann nur noch die hinteren Lichter des Zuges. Dann informieren wir uns über die Schrifttafeln zwischen den Gleisen. Gleis 1 ist hauptsächlich für den Fernverkehr da, die Gleise 2 bis 8 für die regionalen Züge.

Der Zugreisende Paul Mönken erzählt uns, dass er den Zug täglich benutzt. Er fahre jeden Abend nach seiner Arbeit von Freiburg nach Wasenweiler. Als wir uns die Fahrpreise ansehen, finden wir, dass die Einzelfahrscheine doch ziemlich teuer sind. Eine ungefähr dreißigminütige Fahrt kostet um die fünf Euro pro Person. Aber der Passant Ralf Mitwesser sieht das anders: "Die Preise für den Regionalverkehr sind in Ordnung, aber die Tickets für den Fernverkehr sind zu teuer". Dem stimmt auch seine Frau zu. Wir denken kurz über unsere Regiokarten nach. Die sind preislich eigentlich auch in Ordnung. Wir zahlen im Monat als Schüler 25 Euro.

Wir schauen uns die Anschlüsse zu anderen Zügen, Bussen und Straßenbahnen an und finden diese ziemlich gut. Man kommt schon gut voran und kann weite Strecken zurücklegen. Nun nehmen wir die Züge selbst etwas unter die Lupe. Jeder Zug sieht anders aus. Es gibt längere und kürzere Züge und jeder ist anders ausgestattet. Während zum Beispiel die BSB-Bahn nur Sitzplätze hat, ist der ICE schon sehr komfortabel. Hier gibt es ein Restaurant, Toiletten und bei vielen Sitzen eine Tischablage.
Gerade fährt auf Gleis eins ein ICE ein. Er hält an. Die Leute strömen aus dem Zug. Teilweise rennen sie. Wahrscheinlich müssen sie schauen, dass sie den Anschlusszug erwischen. Neue Fahrgäste drängen sich in den ICE. Von der Treppe her rennt ein Mann mit einem kleinen Koffer. Er will wohl auch noch mitfahren. Aber die Türen des Zuges schließen sich mit einem lauten Piepsen. Es reicht ihm nicht mehr. Der Mann ärgert sich und läuft zur Infotafel. Dort will er nach dem nächsten Zug schauen.

Wir gehen zu ihm und sagen ihm, dass wir das gerade beobachtet haben. Wir fragen, wie er sich nun fühle. "Ich bin sehr sauer", sagt er, "denn diesen Zug habe ich nun verpasst, weil mein Zug, mit dem ich gekommen bin, Verspätung hatte. Ich bin nun total verschwitzt und sollte in zwei Stunden bei einem wichtigen Treffen in Mannheim sein." Wir überlegen mit ihm andere Möglichkeiten, um doch noch rechtzeitig nach Mannheim zu kommen. Uns fällt jedoch nur das Taxi ein und das wird dann ein richtig teurer Spaß.

Nach diesem Gespräch gehen wir in den unteren Stock des Bahnhofs. Da ist es ziemlich dunkel, trist und kalt. Ein paar Läden gibt es auch hier unten. Wieder werden wir auf die Sauberkeit und Ordnung in Freiburg aufmerksam. Frau Katja Eisenmann meint: "Hier in Freiburg kann man wirklich mit dem Bahnhof zufrieden sein. Ihr solltet mal nach Berlin. Da herrschen furchtbare Zustände. Es ist alles dreckig und auch unordentlich. Es stinkt nach Urin und ihr seht Menschen mit zerrissenen Kleidern. Diese Menschen sind häufig betrunken und betteln die vorbeilaufende Passanten an." Das können wir uns so gar nicht vorstellen. Wir laufen wieder nach oben. Und dann von den Gleisen weg. Es wird wieder ruhiger und es ist auch nicht mehr so windig.

Wir gehen ins McDonalds, dass sich neben der Bahnhofshalle befindet. Wir holen uns jeder ein Menü und setzen uns gemütlich in eine Ecke. Wir sprechen nochmals kurz über diese Reportage. Der Freiburger Hauptbahnhof ist auf jeden Fall ein Ort, an dem immer Tumult und Unruhe ist. Heute war jedoch etwas weniger los als sonst. Das liegt wahrscheinlich an den Herbstferien und wenn die Leute in Urlaub fahren, nehmen sie vielleicht doch eher das Auto oder sogar das Flugzeug.

Ressort: Schülertexte

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