Männer, die ins Gefängnis müssen, verändern das Leben ihrer Frauen und Kinder. Diese werden ausgegrenzt, ihnen fehlt Geld. Oft kämpfen sie ums Überleben, so wie Gabriele T. und ihre zwei Kinder.
Wenn Gabriele T.* ihre Vorstellung von einer idealen Familie beschreibt, spricht sie von der "Rama"-Familie. Und meint damit die Fernsehwerbung für Margarine, in der Mütter und Väter in lichtdurchfluteten Küchen strahlend Margarine aufs Brot ihrer freudig strahlenden Kinder schmieren. "So wie in dieser Werbung, so habe ich mir das immer gewünscht", sagt die 46-Jährige und fügt hinzu: "Heute könnte ich mir das nicht mehr vorstellen." Zu viel Idyll. "Da würde ich schreiend davonlaufen."
Gabriele T. sitzt im Büro des Vereins Cocon, der, vom Land Baden-Württemberg finanziert, Straftäter und ihre Angehörigen betreut. Es ist ein trüber Tag im November, der heiße Tee, den Barbara Welle aufgesetzt hat, hilft gegen das Frösteln und Gabriele T. dabei, über ein sehr persönliches Thema zu sprechen.
Schon beim Blick aus dem Fenster – direkt auf das Freiburger Gefängnis – ist es für sie allgegenwärtig. Gabriele T. hat zwei Kinder von verschiedenen Männern, 21 und ...