"Wenn es zu warm ist, wird mit dem Rad oder einem Wagen trainiert"

Besuch einer multimedialen Ausstellung über Schlittenhunderennen in Todtmoos / Zisch-Reporter interviewen Hans-Dieter Folles, einen der Kuratoren.  

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Die Viertklässler aus Todtmoos bewundern einen alten Hundeschlitten.  | Foto: Michaela Maier
Die Viertklässler aus Todtmoos bewundern einen alten Hundeschlitten. Foto: Michaela Maier
Am 29. Oktober besuchten wir, die Klasse 4 der Dr.-Rudolf-Eberle-Grund- und Werkrealschule Todtmoos, die Ausstellung zu 40 Jahre Schlittenhunderennen im Konferenzraum der Todtmooser Wehratalhalle. Dort trafen wir uns mit Hans-Dieter Folles, der uns durch die Ausstellung führte und uns alles erklärte. Es war sehr spannend.

Hans-Dieter Folles hatte zusammen mit Yvonne de Andres und einem ehemaligen Bürgermeister von Todtmoos, Wolfgang Heuschmid, die Ausstellung in monatelanger Arbeit zusammengestellt und den Raum eingerichtet. Es gab viel zu sehen und entdecken.

Auf mehreren Stellwänden war das Wichtigste und Interessanteste zusammengefasst. Wir sahen auch einen alten Hundeschlitten aus Eschenholz. Heute werden die Rennschlitten aus dem Material Carbon hergestellt, weil es viel leichter als Holz ist und zudem widerstandsfähiger.

In zwei Vitrinen gab es viele Pokale zu sehen. Außerdem stand dort auch ein besonders wertvoller Wanderpreis, der von einem Inuit-Künstler aus einem Walrosszahn und Elfenbein geschnitzt wurde. Er sah aus wie ein Schlittenhundegespann mit Musher und Schlitten. Auf zwei Flachbildschirmen konnte man verschiedene Filme zum Thema Schlittenhunde anschauen.

Bereits drei Mal gab es in Todtmoos eine Schlittenhundeweltmeisterschaft. Das war in den Jahren 1994, 2003 und 2015. Bei der bislang letzten WM, Ende Februar 2015, trugen wir die Fahnen der einzelnen teilnehmenden Nationen bei der Eröffnungsfeier in der Wehratalhalle zur Bühne.

Zum Schluss stellten wir Hans-Dieter Folles noch einige Fragen:
Zisch: Wieso gibt es Schlittenhunderennen ausgerechnet in Todtmoos?
Folles: Das war ein Zufall. Mehrere Musher, das sind Schlittenhundeführer, suchten eine Trainingsmöglichkeit für ihre Hundeschlitten. Sie fragten damals in Todtmoos, ob es in unserem Schwarzwalddorf möglich wäre zu trainieren. Der damalige Bürgermeister Wolfgang Heuschmid überlegte kurz, besprach alles mit dem Gemeinderat und sagte schließlich ja. Weil mit dem Trainieren alles so gut klappte, gab es bald auch ein Schlittenhunderennen in Todtmoos. Das erste Rennen fand dann im Jahr 1975 mit 13 Hundegespannen und rund 500 Zuschauern statt.
Zisch: Gibt es noch andere Austragungsorte in Deutschland?
Folles: Ja, es gibt noch weitere Orte, an denen Rennen stattfinden, zum Beispiel Bernau oder Bad Soden-Allendorf.
Zisch: Welche Hunde eignen sich besonders gut als Schlittenhunde?
Folles: Nordische Hunde eignen sich besonders gut, zum Beispiel der Grönlandhund, der Siberian Husky, der Alaskan Malamute und der Samojede.
Zisch: Seit wann begeistern Sie sich für den Schlittenhundesport?
Folles: 1972 las ich zum ersten Mal etwas über Schlittenhunde. Seit 1982 helfe ich regelmäßig beim Todtmooser Schlittenhunderennen mit. Zunächst war ich nur Zuschauer, dann half ich bei der Essensausgabe, stellte Urkunden aus und schließlich schrieb ich Zeitungsberichte und gestaltete Sonderbeilagen für die Zeitung Südkurier. Außerdem arbeitete ich als Pressesprecher.
Zisch: Wie viele Hundegespanne nehmen an einem Rennen teil?
Folles: Es sind meist rund 200 Gespanne.
Zisch: Gibt es unterschiedliche Gespanne?
Folles: Ja, es gibt Pulka – das ist ein Hund mit Langläufer, Drei-, Vier-, Sechs-, und Acht-Hunde-Gespanne sowie eine offene Klasse, bei der die Anzahl der vorgespannten Hunde frei wählbar ist.
Zisch: Was machen Schlittenhunde im Sommer?
Folles: Wenn es zu warm ist, bewegen sich die Schlittenhunde wenig. Ansonsten findet ein leichtes Lauftraining statt. Die Musher begleiten dann ihre Hunde auf dem Fahrrad, einem großen Tretroller oder mit einem Wagen auf Rädern.
Zisch: Wann findet denn das nächste Schlittenhunderennen in Todtmoos statt?
Folles: Das nächste Rennwochenende ist am 30. und 31. Januar 2016.

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